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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Nach dem TV-Duell In der Schmollecke ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Keine Frage, SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich im TV-Duell gut geschlagen. Bei den unentschlossenen Zuschauern hat er zum Teil wesentlich besser abgeschnitten als Amtsinhaberin Angela Merkel. Steinbrücks Image, das durch anfängliche Kampagnenfehler grotesk verzerrt worden war, ruckelt sich zum Glück wieder gerade: Der Mann hat Format. Er kann die Dinge auf den Punkt bringen. Wird er nun auch Bundeskanzler? Das ist trotzdem unwahrscheinlich. Amtsinhaberin Angela Merkel liegt nicht nur bei den Sympathiewerten vorne, sondern auch bei Glaubwürdigkeit und Kompetenz - dieser grundsätzliche Trend hat sich durch das TV-Duell nicht geändert. Dass es Rot-Grün wohl nicht schaffen wird, Steinbrück ins Kanzleramt zu hieven, scheint ihm selber klar zu sein: Er erwähnte die Grünen mit keinem einzigen Wort. Realistischer ist die Perspektive, Schwarz-Gelb zu vereiteln. Doch Peer Steinbrück hat für sich eine große Koalition ausgeschlossen. Klug war diese kategorische Festlegung nicht. Denn viele Deutsche wünschen sich eher eine große Koalition als die Wiederauflage von Schwarz-Gelb. Moderator Stefan Raab brachte es in seiner unkonventionellen Art auf den Punkt: "Es ist keine Haltung zu sagen: Ich will nur gestalten, wenn ich King of Kotelett bin." Dass Steinbrück am 22. September von der Bühne abtreten will, obwohl die SPD bei dieser Bundestagswahl vermutlich besser abschneiden wird als 2009, ist absurd. Wollen sich der Kandidat und seine Partei in die Schmollecke verziehen, wenn es für Rot-Grün nicht reicht? Wollen Sozialdemokraten auf das Gestalten und Regieren verzichten, nur weil sich die Wähler möglicherweise doch wieder für die "Queen of Kotelett" entscheiden? Das wäre ein bisschen pubertär. Und passte so gar nicht zur alten Tante SPD.

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