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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Zugkatastrophe in Spanien Eine Nation unter Schock RALPH SCHULZE, MADRID

Bielefeld (ots)

Das Eisenbahnunglück in Nordspanien ist eines der schlimmsten in der Geschichte des spanischen Königreichs und sogar ganz Europas. Auch wenn die Untersuchung der Katastrophe noch nicht abgeschlossen ist, drängen sich schon jetzt ein paar Fragen nach der Sicherheit des spanischen Bahnverkehrs auf. Vor allem diese: War diese Tragödie mit etwa 80 Toten vermeidbar? Nach den bisherigen Ermittlungen ist der Unglückszug mit seinen 220 Menschen an Bord mit Vollgas buchstäblich ins Verderben gerast. Weil möglicherweise der Lokführer versagt und das Limit von Tempo 80 übersehen hatte. Offenbar gab es ausgerechnet vor der Unglückskurve kein automatisches Leitsystem, das den Todeszug vom Typ Alvia im Notfall auch ohne Zutun des Lokführers abgebremst hätte. Wurde hier etwa fahrlässig an der Sicherheit gespart? Der staatliche Bahnbetreiber Renfe steckt derzeit fast alles Geld und auch viele EU-Subventionen in seine spektakulären AVE-Superschnellzüge, die als spanische Vorzeigeobjekte mit vielen Milliarden gepflegt werden. Die AVE-Züge funktionieren perfekt, haben mit diesem Unglück nichts zu tun, und sie rufen den Neid der europäischen Nachbarn hervor. Für das herkömmliche Streckennetz und die normalen Züge des Nah- und Fernverkehrs ist hingegen schon länger kein Geld mehr da. Aber zunächst steht nach diesem fürchterlichen Todesdrama die ganze Nation unter Schock. Erst recht die weltberühmte Pilgerstadt Santiago de Compostela, vor deren Toren sich dieses Unglück ereignete. Ausgerechnet Stunden vor dem Festtag des heiligen Jakobus, des Schutzpatrons dieses schönen Kathedralenortes und der Jakobspilger. Leider konnte Sankt Jakob, wie der Apostel auf Deutsch auch genannt wird, dieses Mal das große Unheil von der Pilgermetropole nicht fernhalten.

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