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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Europa im Syrienkrieg Es gibt nur Böse CARSTEN HEIL

Bielefeld (ots)

Schlechter kann es nicht kommen. Jetzt zerlegt sich auch noch die Europäische Union über den Streit, wie der Westen am besten im syrischen Bürgerkrieg vorgeht. Die Aufhebung des Waffenembargos für Syrien ist nichts anderes als der neuerliche Beweis, dass die EU außen- und sicherheitspolitisch ein Torso ist. Jetzt kann es passieren, dass einige europäische Länder Waffen ins Krisengebiet liefern, andere das verurteilen. Folge: Auch ins Verhältnis der EU zu Russland bekommt erstens eine eklatante Schwäche und zweitens eine Schieflage. Doch das sind nur machtpolitische Überlegungen. Viel schlimmer sieht es im Nahen Osten selbst aus. Das syrische Volk wird hingemetzelt, der Libanon - gerade erst wieder halbwegs stabilisiert - zunehmend hineingezogen. In Israel und selbst in der Türkei brennt schon fast die Lunte. Der Balkankrieg in den neunziger Jahren war ein laues Lüftchen gegen den Feuersturm, der in Syrien und seinen Nachbarländern derzeit entfacht wird. Damals waren die Fronten und Parteien vergleichsweise übersichtlich, und der Einsatz der NATO hat bei aller Fragwürdigkeit Ruhe schaffen und Menschen retten können. Im Syrien-Krieg treiben auf allen Seiten zu viele Parteien von außen ihr finsteres und verantwortungsloses Spiel. Es gibt kein einfaches Gut und Böse. Die Rebellen sind nicht gut und das Assad-Regime böse. Es scheint nur Böse zu geben. Die Zivilisten leiden. Die Opferzahlen unterscheiden sich, aber sie sind wohl bereits sechsstellig. Deshalb tut sich der Westen auch so schwer mit einem gemeinsamen Konzept. Egal, was die demokratischen Staaten tun, es ist falsch. Noch schlechter ist allerdings mangelnde Einigkeit. Dadurch beginnt die syrische Krankheit Europa zumindest mit einem Schnupfen anzustecken. Wenigstens bleiben die Sanktionen gegen das Regime in Kraft. Der kleinste gemeinsame Nenner.

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