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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar KOMMENTARE SPD-Debatte um die Kanzlerkandidatur Tragische Selbstdarstellung THOMAS SEIM

Bielefeld (ots)

So sähe der/die ideale SPD-Herausforder/-in für die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den Wahlen in zwei Jahren aus: klug und seriös-abwägend wie Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, forsch und fachkundig-mutig wie Peer Steinbrück, jovial und basisnah wie Parteichef Sigmar Gabriel. Noch besser wäre es, wenn ein SPD-Herausforderer auch schon einen vorzeigbaren Wahlerfolg für sich reklamieren könnte. Da allerdings ist bei allen drei Genannten Fehlanzeige. Ein SPD-Spitzenkandidat 2013 vertrüge also zusätzlich einen Schuss der Erfolgsfähigkeit von Olaf Scholz, Hamburgs Erstem Bürgermeister, oder gar der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die Herausforderung der SPD ist, dass sie eine Mischung der Charaktereigenschaften und Politikfähigkeiten aller dieser Persönlichkeiten bräuchte, aber nur jeweils Einzelspieler zu präsentieren vermag. Es ist die Stärke der SPD-Führung, dass sie bislang exakt diese Option offenhält, indem sie ihren Kandidaten nicht benennt, sondern dessen Wahl und Präsentation auf später verschiebt. Umso irritierender und enttäuschender ist es zu beobachten, wie Peer Steinbrück derzeit dabei ist, sich mit seiner - inzwischen beinahe penetranten - Selbstdarstellung als bester SPD-Kanzlerkandidat ins Abseits zu manövrieren. Und noch tragischer wirkt es, wie sich eine SPD-Lichtgestalt wie Altkanzler Helmut Schmidt von Steinbrücks Freunden und wahrscheinlich auch von ihm selbst instrumentalisieren lässt, um die Kandidatur zu betreiben. Vermutlich hat sich mit dieser Penetranz einer der Hoffnungsträger der SPD nun gerade selbst aus dem Rennen um die Kandidatur gegen Angela Merkel katapultiert. Jedenfalls aber ist dies einer der typischen Belegfälle für die alte, treffende Politikregel, dass nicht alles, was gut gemeint ist, auch das Prädikat gut verdient.

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