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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: KOMMENTAR Strompreise Nicht transparent ANDREA FRÜHAUF

Bielefeld (ots)

Selbst das Bundeskartellamt springt den
Stromversorgern zur Seite und zeigt Verständnis dafür, dass die 
fallenden Großhandelspreise an der Leipziger Strombörse nicht 1:1 an 
die Verbraucher durchgereicht werden. Privatkunden bräuchten 
Planungssicherheit und würden im Gegenzug auch von explodierenden 
Kosten verschont.
Verbraucher, so der einhellige Rat, sollten sich selbst um ihre 
Kosten kümmern und den Anbieter wechseln. Nur, dafür ist der Markt 
höchst intransparent. Selbst Stadtwerke bieten inzwischen mehrere 
Tarife, um Kunden etwa durch Umwelttarife zu locken und längerfristig
zu binden. Damit schwinden aber kurzfristige Wechselmöglichkeiten. 
Wer weiß denn heute, wie die Preise sich künftig entwickeln oder 
wieviel Strom er tatsächlich gebrauchen wird? Ein Aktienkauf ist 
nicht viel spekulativer.
Noch immer legen Energiekonzerne ihre Kalkulation nicht offen. Sie 
scheuen selbst den Einblick in die Preispolitik für Geschäftskunden, 
obwohl Rabatte für Großabnehmer nur plausibel wären.
Dass die Strompreise sich seit Jahren nur in eine Richtung bewegen, 
nach oben, spricht nicht für fairen Wettbewerb. Energiekonzerne 
setzen auf Mischkalkulationen: Wenn Gaspreise auf breiter Front 
bröckeln, füllen steigende Strompreise schmilzende Gewinne wieder 
auf.
Warum eigentlich können Strompreise nicht billiger werden, wenn das 
Angebot am Markt wächst? Dieses Prinzip gilt doch auch für Milch, 
Brot oder Butter. Der Staat sollte sich einschalten: 39 Prozent des 
Strompreises entfallen bereits auf staatliche Abgaben.
Im Kampf gegen die Rezession dürfen EU-Staaten für bestimmte 
Dienstleistungen die Mehrwertsteuer senken. Es wäre weitaus 
sinnvoller Strom als Grundbedarfsmittel mit nur 7 Prozent 
Mehrwertsteuer zu belegen, statt Sessellifte und Bergbahnen in 
Skigebieten steuerlich derart zu begünstigen.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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