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Pflegeversicherung: ASB befürchtet starke Mehrbelastung für Heimbewohner und Kommunen
ASB-Bundesvorsitzender Fritz Tepperwien kritisiert Reformpläne der Bundesregierung

Köln (ots)

"Wenn das Bundesgesundheitsministerium behauptet, die
geplanten Veränderungen in der Pflegeversicherung seien keine
Leistungskürzungen, so sprechen die Zahlen eine andere Sprache"
kritisiert Fritz Tepperwien, Bundesvorsitzender des
Arbeiter-Samariter-Bundes, die Äußerungen aus dem BMGS in den letzten
Tagen. "Eine wirkliche Verbesserung der Situation in der Ambulanten
Pflege ist nicht in Sicht, doch für die Pflegebedürftigen in
Pflegeheimen verschlechtert sich die Lage erheblich."
Der Arbeiter-Samariter-Bund beanstandet, dass im Bereich der
Stationären Pflege in den Pflegestufen I und II Kürzungen von 523
bzw. 279 Euro pro Person pro Monat vorgesehen sind. Dem gegenüber
stehen für die Ambulante Pflege nur sehr geringe Aufschläge zwischen
68 und 116 Euro pro Person pro Monat. Nach Aussage der Regierung soll
damit der Vorrang der Ambulanten gegenüber der Stationären Pflege
betont werden.
Tatsächlich heißt das aber, dass die Heimbewohner insgesamt etwa
2,4 Milliarden Euro mehr an Eigenleistung erbringen müssen. In der
Realität wird dies so aussehen, dass diese Summe in der Regel von
unterhaltspflichtigen Angehörigen, meistens aber von den
Sozialhilfeträgern, d. h. von den Kommunen, getragen werden muss. Die
erhöhten Zuschüsse für die Ambulante Pflege belaufen sich aber nur
auf eine geschätzte Mehrausgabe von 195 Millionen Euro.
Diese geplante Änderung hätte somit enorme Auswirkungen:
1. Die Kommunen müssten für die in der Pflegeversicherung
eingesparten 2,2 Milliarden Euro zu einem großen Teil aus Mitteln der
Sozialhilfe aufkommen.
2. Angehörige, die gegenüber Pflegebedürftigen, die im Heim leben
unterhaltspflichtig sind, müssen mit höheren finanziellen Belastungen
rechnen.
3. Das erklärte Ziel der Pflegeversicherung, alte Menschen
weitgehend aus der als demütigend empfundenen Abhängigkeit von
Sozialhilfe zu holen, würde damit vollständig konterkariert.
Die hinter diesen Plänen liegende Vorstellung, dass
Pflegebedürftige gern in ein Pflegeheim ziehen, ohne dass es
notwendig ist, ist absurd. Der ASB, der seit Jahrzehnten sowohl in
der Ambulanten als auch in der Stationären Pflege tätig ist, weiß aus
seiner Erfahrung heraus, dass die meisten pflegebedürftigen Menschen
viel lieber in den eigenen vier Wänden leben und nur aus der
Notsituation heraus in ein Pflegeheim ziehen. Deshalb fordert der ASB
die Bundesregierung auf, diese Pläne zur Absenkung der Zuschüsse aus
der Pflegeversicherung fallen zu lassen, denn insgesamt würden sie
eine erhebliche Leistungskürzung für die Pflegebedürftigen bedeuten.
Kontakt für Interviewanfragen und weitere Informationen:
ASB-Pressestelle, Tel. 0221/47605-296, -233, Fax: -297 
ASB im Internet: http://www.asb-online.de

Original-Content von: ASB-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell

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