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PHOENIX

phoenix premiere: Nach dem Zyklon - Was wird aus Mosambik? Film von Sascha Triefenbach und David Damschen phoenix 2020, 30 Minuten, 6. März 2020, 22:30 Uhr

Bonn (ots)

In der Nacht von 14. auf 15. März 2019 trifft Zyklon Idai mit bis zu 200 Stundenkilometern auf die Hafenstadt Beira in Mosambik. Hunderte Menschen sterben, Tausende werden obdachlos, infizieren sich mit Cholera. Ganze Landstriche sind unter Wasser, Dörfer entlang der Küste komplett ausgelöscht, Menschen retten sich auf Dächer und in Baumkronen: Diese Bilder aus Mosambik vom März 2019 gingen um die Welt.

Aber wie sieht es heute aus - nach dem verheerenden Zyklon Idai? Die phoenix-Reporter Sascha Triefenbach und David Damschen sind in die ehemals portugiesische Kolonie im Südosten Afrikas gereist. Sie haben Menschen getroffen, die alles verloren haben. Die buchstäblich kein Dach mehr über dem Kopf besitzen. Sie haben mit Hilfsorganisationen und Ärzten gesprochen. Und sie sind auf Geschichten gestoßen, die wirklich Mut machen.

Schon beim Anflug auf Beira, der zweitgrößten Stadt Mosambiks mit mehr als 500.000 Einwohnern, sind die Folgen der Katastrophe auch ein Jahr danach unübersehbar: Viele Gebäude haben noch immer kein Dach, Straßen sind zerstört.

Inmitten des Chaos treffen die phoenix-Reporter die 19-Jährige Jessica Filipe de Cunha: Die junge Frau steht zusammen mit ihren kleinen Schwestern in den Trümmern ihres Hauses. Hier war mal das Zuhause der drei! Der Zyklon hat nur ein paar Wände verschont. Jessica kümmert sich alleine um ihre sieben und acht Jahre alten Geschwister. Der Vater hat die Familie früh verlassen - die Mutter ist 2013 gestorben. Durch den Sturm verlieren die Mädchen auch noch ihr Zuhause. Seitdem leben Jessica, Cleusia und Demilta abwechselnd bei Verwandten. Die kleinen Mädchen gehen jeden Morgen zur Schule. Jessica möchte studieren - aber dafür fehlt das Geld. Schwestern des Franziskaner-Ordens, die die Familie mit Reis und Speise-Öl versorgen, fürchten, die kluge 19-Jährige könne in der Prostitution landen.

Die Verantwortlichen im Rathaus von Beira hoffen, dass Mosambik nicht vergessen wird: Alleine 180 öffentliche Gebäude hat der Sturm zerstört, berichtet der stellvertretende Bürgermeister. Er behauptet, dass viele versprochene Hilfsgelder nicht in Mosambik angekommen seien. Auf den Vorwurf, dass sich Hilfsorganisationen wegen der weit verbreiteten Korruption zurückziehen, geht er nicht ein. "Was wir wissen ist, dass wir auf Zahlungen warten. Es wurden Versprechungen gemacht, dass wir die Infrastruktur wieder aufbauen können. Ob es da Widerstand gibt wegen der Korruption - das kann ich jetzt nicht beantworten."

Bei ihren Recherchen bekommen die phoenix-Reporter zu spüren, dass niemand auf das Thema Korruption angesprochen werden möchte. Die Korruption stelle aber ein großes Problem beim Wiederaufbau in der zerstörten Küstenregion dar, sagt der Politologe Alfredo Manhiça von der Pädagogischen Hochschule Beira. Die Korruption helfe vor allem der Staatspartei FRELIMO, die seit der Unabhängigkeit des Landes 1975 ohne Unterbrechung die Regierung stellt.

Wiederholung 11. März 2020, 18.00 Uhr

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