Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU-Bundesvertreterversammlung in Mainz eröffnet

Berlin (ots)

Mainz - Zum Auftakt der diesjährigen
NABU-Bundesvertreterversammlung in Mainz hat NABU-Präsident Olaf 
Tschimpke SPD und Union aufgefordert, die neg(ots) ativen 
Auswirkungen des Verkehrs- und Energiesektors auf die Umwelt, die 
menschliche Gesundheit sowie auf das Klima entschieden zu bekämpfen. 
Dazu müsse insbesondere am Atomausstieg festgehalten, ein nationales 
CO2-Minderungsziel von 40% bis 2020 festgeschrieben, die Ausstattung 
von Fahrzeugen mit Dieselrußfiltern steuerlich gefördert sowie ein 
Grenzwert für den CO2-Ausstoß von Neufahrzeugen von 120 g/km bis zum 
Jahr 2010 festgelegt werden. "Auch die neue Bundesregierung muss an 
der deutschen Führungsrolle beim Klimaschutz festhalten", sagte 
Tschimpke.
Deutliche Kritik übte der NABU-Präsident am Ergebnis der 
Koalitionsverhandlungen zur Reform des Föderalismus. Den Ländern 
sollen dabei weitreichende Abweichungsrechte eingeräumt werden. "Das 
ist ein Rückschritt zur Kirchturmspolitik der einzelnen Bundesländer 
- hier muss noch dringend nachgebessert werden", so Tschimpke.
Der rheinland-pfälzische NABU-Landesvorsitzende Siegfried Schuch 
bemängelte die schleppende Umsetzung des europäischen 
Schutzgebietssystems NATURA 2000 in Rheinland-Pfalz. Zwar habe das 
Land mit einem Flächenanteil von 17 Prozent einen respektablen 
Gebietsumfang gemeldet, doch stünde dieser Schutz zur Sicherung des 
europäischen Naturerbes bislang nur auf dem Papier. "Die 
Landesregierung hat bisher keine Management- und 
Bewirtschaftungsregeln aufgestellt, und das Landesnaturschutzgesetz 
erlaubt im Rahmen der Bewirtschaftung sogar einschneidende 
naturzerstörende Maßnahmen", kritisierte Schuch. Im Verhältnis zu 
anderen Bundesländern stelle Rheinland-Pfalz zu wenig Mittel und 
Personal zur Verfügung, so der NABU-Landesvorsitzende: "Wenn es in 
diesem Schneckentempo weitergeht, sind die Bewirtschaftungspläne für 
die 170 Gebiete in Rheinland-Pfalz bis zum Jahr 2027 noch nicht 
abgeschlossen."
Die NABU-Delegierten forderten von den im Bundestag vertretenen 
Parteien einen sofortigen Verkaufsstopp für 125.000 ha national 
bedeutsamer Naturschutzflächen im Bundesbesitz. Dabei geht es um 
Flächen in den Bergbaufolgelandschaften, um ehemals militärisch 
genutzte Areale, Flächen an der früheren innerdeutschen Grenze und 
aus Naturschutzprojekten sowie um Reste der sog. BVVG-Flächen. "Zur 
Sicherung des Nationalen Naturerbes muss für die Folgekosten dieser 
Flächen in Höhe von 7,5 Mio. Euro pro Jahr ein 
Finanzierungsinstrument gefunden werden", sagte Tschimpke. Der 
NABU-Präsident plädierte für die Gründung einer Bundesstiftung Natur 
unter dem Dach der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Die NABU-Delegierten begrüßten außerdem die im Mai gestartete 
NABU-Kampagne "Willkommen Wolf", mit der die Rückkehr freilebender 
Wölfe in Deutschland begleitet wird. "Das Überleben der Wölfe 
entscheidet sich in unseren Köpfen", fasste der NABU-Präsident die 
Botschaft der Kampagne zusammen. Das Projekt informiert über die 
Lebensweise der scheuen Wildtiere und sammelt mit Hilfe eines 
ehrenamtlichen Netzwerkes aus Wolfsbetreuern vor Ort wissenschaftlich
verwertbare Informationen.
Für Rückfragen:
Johanna Theunissen, Pressereferentin, 0162-7283319
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 01.11.2005 – 15:51

    NABU fordert rote Karte für Recyclingpreller

    Berlin (ots) - Berlin - Der Naturschutzbund NABU sieht den Fortbestand der erfolgreichen Wertstoffsammlung in Deutschland bedroht. In stetig steigendem Umfang versuch(ots) en Teile des Handels sich ihrer Pflichten aus der Verpackungsverordnung zu entledigen. "In immer mehr Punkten wird versucht, die Regelungen der Verpackungsverordnung zu unterlaufen", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Er ...

  • 31.10.2005 – 10:03

    NABU und Volkswagen gemeinsam für mehr Klimaschutz

    Berlin (ots) - Unter dem Motto "Umschalten -- ganz einfach Sprit sparen" haben der NABU und die Volkswagen AG in diesem Jahr wieder bundesweit Aktionstage zum Sprit sparenden Autofahren veranstaltet. Im Rahmen eines kostenlosen Trainings in aktuellen Volkswagen-Fahrzeugen konnten Interessierte praktisch "erfahren", wie sie ohne Zeitverlust bis zu 25 Prozent Sprit gegenüber ihrer bisherigen Fahrweise sparen ...

  • 28.10.2005 – 10:23

    NABU: Deutlich weniger Weißstörche in Nord- und Ostdeutschland

    Berlin (ots) - Nach Beobachtungen des Naturschutzbundes NABU gab es in diesem Jahr deutlich weniger Störche in Nord- und Ostdeutschland als im Vorjahr. Nach einer ersten Bilanz wurden zwischen 15 und 30 Prozent weniger Weißstörche gezählt. Die NABU-Experten sprechen "vom schlechtesten Storchenjahr seit mehr als zehn Jahren". "Das Jahr 2005 war ein ...