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NABU

NABU: Keine Rehbockjagd mit Blei im Lauf

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat zum Start der
Jagdsaison auf Rehböcke (1.5.) seine Forderung nach einem
bundesweiten Verbot bleihaltiger Munition bekräftigt. "Es kann nicht
angehen, dass durch die Jagdmunition Natur und Umwelt zusätzlich mit
Blei belastet werden", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Untersuchungen des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in
Berlin hatten ergeben, dass zahlreiche Seeadler aufgrund von
Bleivergiftungen verendet waren. Die Innereien von geschossenem Wild
werden oft einfach liegen gelassen und von den gesetzlich streng
geschützten Vögeln gefressen. Die großen Bleigeschosse schlucken sie
einfach herunter. Wegen der hohen Magensäurekonzentration der Tiere
wirkt das Blei als tödliches Gift und die Adler gehen daran zu
Grunde.
Neuere Untersuchungen weisen zudem darauf hin, dass auch das
Muskelgewebe des Wildbrets durch die splitternde Wirkung der so
genannten Zerlegungsgeschosse mit Blei verunreinigt werden kann.
Damit ist das Schwermetall auch für Menschen gefährlich. Über das
Wildfleisch konsumiert der Verbraucher das giftige Blei. "Wir müssen
aus Gründen des Verbraucherschutzes dringend dafür Sorge tragen, dass
das ansonsten sehr hochwertige Lebensmittel Wildbret von solchen
Rückständen befreit wird", so Miller.
Der NABU begrüßt ausdrücklich die jüngsten Äußerungen des
Präsidenten des Deutschen Jagdschutz-Verbandes, Jochen Borchert, dass
er sich nicht mehr gegen ein Bleiverbot bei Kugelmunition wehren
würde, wenn die Industrie die Entwicklung bleifreier Alternativen
zügig voranbringt. "Unsere Hand zum gemeinsamen Handeln ist weit
ausgestreckt", betonte Miller. In Deutschland ist das Verbot von
Bleimunition Ländersache. Die Jäger können noch selbst entscheiden,
ob sie bleihaltige Munition oder Alternativen wie Weicheisenschrote
verwenden. Die Landesforstverwaltung von Brandenburg hat inzwischen
ein Verbot bleihaltiger Munition in ihren Landesforsten
ausgesprochen. Darüber hinaus ist in mehreren Bundesländern die Jagd
mit Bleischrot an Gewässern verboten. Grund für das Verbot ist auch
hier die Gefahr der Anreicherung in Böden, Gewässern und Tieren.
Für Rückfragen: Gregor Beyer, Jagdexperte des NABU, Telefon
0174-1826504
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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