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NABU

NABU: Keine Aussaat von Gen-Mais in Brandenburg ohne Prüfung

Berlin (ots)

Angesichts der bevorstehenden Aussaat von
gentechnisch verändertem Mais des Saatgut-Konzerns Monsanto an diesem
Wochenende in zwei Europäischen Vogelschutzgebieten nordöstlich von
Berlin fordert der Naturschutzbund NABU die brandenburgische
Landesregierung unverzüglich zum Handeln auf. Nach Auffassung des
NABU muss laut geltendem Recht vor der Aussaat von Genmais in einem
Europäischen Vogelschutzgebiet eine Verträglichkeitsprüfung gemäß
Flora-Fauna-Habitat (FFH)- Richtlinie erfolgen. "Die Landesregierung
muss diese Prüfung vor der Aussaat von den Landwirten anfordern",
sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Bislang sei sie noch
nicht tätig geworden.
Wegen der steigenden Temperaturen wollen die Landwirte mit der
Aussaat des Mais beginnen. "Die Landesregierung hat es verschleppt,
den Landwirten einen klaren rechtlichen Rahmen zu geben", kritisierte
Miller. Falls das Land Brandenburg diese Prüfung nicht veranlasst,
behält sich der NABU rechtliche Schritte vor.
Die beiden Anbauflächen, auf denen gentechnisch veränderter Mais
der Sorte Mon810 ausgesät werden soll, liegen in den Europäischen
Vogelschutzgebieten Märkische Schweiz und Obere Havelniederung. Der
Mais enthält ein Insektizid, das nicht nur giftig für Fraßschädlinge,
sondern auch für bestimmte Schmetterlinge ist.
Vor diesem Hintergrund appelliert der Umweltverband an den
Gesetzgeber, keine Aussaaten gentechnisch veränderter Pflanzen
zuzulassen, bevor die rechtliche Lage eindeutig geklärt ist. "Das
Versäumnis der Landesregierung fällt in jedem Fall auf die
betroffenen Landwirte zurück", sagte Miller. Sie wüssten auf der
einen Seite nicht, ob sie den Mais aussäen dürfen, weil sie keine
Rechtssicherheit haben. Andererseits könnten sie aber mit der Aussaat
nicht länger warten, weil ihnen sonst wirtschaftlicher Schaden droht.
Für Rückfragen: 
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel. 030-284984-25, mobil
0177-3027718 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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