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NABU: Europas Vogelwelt vor einer ungewissen Zukunft

Bonn (ots)

Europas Vogelwelt blickt in eine ungewisse Zukunft.
Im Vergleich zur Lage vor zehn Jahren hat sich die Situation weiter
verschlechtert, bilanziert BirdLife International, die internationale
Dachorganisation des Naturschutzbundes NABU, in einer groß angelegten
Studie "Birds in Europe 2004". Die Studie wurde heute anlässlich
einer Tagung zum 25-jährigen Bestehen der Europäischen
Vogelschutzrichtlinie im niederländischen Bergen op Zoom vorgestellt.
211 Vogelarten - das sind 43 Prozent - befinden sich demnach in
einem "ungünstigen Erhaltungszustand". Gegenüber 1994 sind die
Vorkommen von 45 europäischen Arten noch einmal zurückgegangen, nur
bei 14 Arten wuchsen die Bestände. Besonders schlecht geht es
Bekassine, Brachvogel, Kiebitz und anderen Watvögeln. "Diese Arten
leiden vor allem unter der Trockenlegung von Auen und Wiesen",
erläutert NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow. Ähnlich gravierend
sind die Rückgänge bei anderen Vögeln der Agrarlandschaft wie
Feldsperling oder Grauammer, selbst häufige Siedlungsbewohner,
darunter Haussperling und Star, nehmen im europäischen Maßstab ab.
Besonderen Bedrohungen auf den Zugwegen und in den Winterquartieren
sind zudem Langstreckenzieher wie Steinschmätzer, Waldlaubsänger und
Mehlschwalbe ausgesetzt.
"Ohne Artenschutzanstrengungen sähe es für manche Vogelarten aber
noch dramatischer aus", betont Nipkow. Insofern zeigten die 25 Jahre
Europäische Vogelschutzrichtlinie durchaus ihre positive Wirkung.
Arten wie Weißstorch, Wanderfalke oder Seeadler gehören dank
gezielter Schutzmaßnahmen zu den Gewinnern. Und auch die
Korallenmöwe, einst Europas gefährdetster Seevogel, hat sich deutlich
erholt.
Die Europäische Union hat sich selbst das ehrgeizige Ziel gesetzt,
den Artenschwund bis zum Jahr 2010 zu stoppen - nicht nur in der
Vogelwelt. "Birds in Europe 2004 zeigt leider", so Nipkow weiter,
"dass wir von diesem Ziel weit entfernt sind. Die Naturschutzpolitik
kann sich also noch nicht ausruhen, die Anstrengungen müssen
stattdessen verdoppelt werden."
Für Rückfragen: Markus Nipkow, 
NABU-Vogelschutzexperte,
Tel. 02 28-40 36-155.
Hintergrundinfos, Pressefotos und die kompletten Daten der
350-seitigen Studie "Birds in Europe 2004" gibt es im Internet unter
www.NABU.de.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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