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NABU

NABU verzeichnet weiteren Zuwachs bei Mitgliedern

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU kann weiter auf die
Unterstützung in der Bevölkerung bauen und freut sich über einen
Zuwachs auf über 390.000 Mitglieder. "Mit diesem Vertrauensbeweis
werden wir uns als starke Gemeinschaft auch in Zukunft auf allen
Ebenen für Natur und Umwelt einsetzen", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke bei der Vorstellung des NABU-Jahresberichtes 2002. In der
Umweltpolitik seien in jüngster Zeit mit dem Inkrafttreten des
Bundesnaturschutzgesetzes, dem Beginn der Sicherung von
Naturschutzflächen aus dem ehemals volkseigenen Vermögen der DDR oder
dem 5-Punkte-Programm zur Flusspolitik der Bundesregierung
beachtliche Signale gesetzt worden. Tschimpke warnte jedoch davor,
sich auf diesen Erfolgen auszuruhen: "Die Umsetzung des neuen
Bundesnaturschutzgesetzes durch die Bundesländer kommt nur schleppend
voran und auch die Ausweisung von Flächen für das europäische
Schutzgebietsnetz NATURA 2000 erfolgt bestenfalls widerwillig."
Von der anstehenden Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes
(EEG) erwarte der NABU neuen Schwung für den Ausbau zukunftsfähiger
Energiequellen. "Der vor kurzem vorgelegte Referentenentwurf zur EEG-
Novelle ist zukunftsweisend", so Tschimpke. Mit einer besseren
Vergütung in den Energiesparten Biomasse und Geothermie könnten
zusätzliche Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien
erschlossen werden. Auch von der geplanten stärkeren Berücksichtigung
von Naturschutzinteressen etwa bei der Offshore- Windenergie und der
Wasserkraft könne die Energiewende nach Ansicht des NABU letztlich
nur profitieren. Tschimpke hob hervor, dass zukünftig in
Meeresschutzgebieten geplante Windparks keine Vergütung mehr erhalten
sollen. Die Novelle könne mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien
einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz beitragen, so der
NABU-Präsident.
Mehr Tempo forderte der NABU bei der ökologischen Wende in der
Flusspolitik. "Dem Bekenntnis zu einer nachhaltigen Flusspolitik
müssen nun Taten folgen", so Tschimpke. Neben schärferen Grenzen für
die Bebauung und dem Verbot des Ackerbaus in Flussnähe müssten vor
allem durch großräumige Rückverlegung von Deichen konsequent
Überschwemmungsflächen für die Flüsse zurückgewonnen werden.
"Milliardenschwere Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen, wie es die
Pläne der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung vorsehen, sprechen
allerdings eine andere Sprache", so Tschimpke. Nur durch einen
Rückbau der Flüsse könnten zukünftige Hochwasserwellen gebremst, in
ihrer Höhe gesenkt und somit auch entschärft werden.
Die jüngsten Entwicklungen auf dem Agrarsektor geben laut NABU
Grund zur Hoffnung auf eine ökologische Entlastung unserer Umwelt.
"Die Agrarwende gestaltet sich zwar aufgrund des erwarteten
Widerstands zahlreicher Besitzstandswahrer relativ zäh, scheint aber
auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene als alternativlos
anerkannt", so Tschimpke. Der Beschluss der europäischen
Agrarminister zur EU-Agrarreform biete dabei die Grundlage für einen
Kurswechsel und die Chance, die verfehlte europäische Agrarpolitik zu
beenden. Im Rahmen der nationalen Umsetzung müsse nun zügig damit
begonnen werden, eine von der Produktion entkoppelte regionale
Flächenprämie einzuführen und sämtliche Direktzahlungen an konkrete
Umweltauflagen zu binden. An die Bundesländer appellierte Tschimpke,
eine möglichst rasche Umsetzung der Reformbeschlüsse konstruktiv zu
unterstützen.
Als neuer NABU-Präsident hat sich Olaf Tschimpke vorgenommen, die
Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit populärer zu machen. "Dabei
wird der NABU nicht nachlassen, weite Kreise der Bevölkerung für die
wichtigen Zukunftsfragen zu sensibilisieren und als Mitglieder,
Spender oder Förderer zu gewinnen", so Tschimpke. An die Wirtschaft
gerichtet sagte er: "Wenn von den Menschen in unserem Land mehr
Verantwortung bei ihrer Zukunftsvorsorge verlangt wird, dann müssen
auch Unternehmen zukünftig Blockaden aufgeben und einen stärkeren
Beitrag zum Umweltschutz und nachhaltigen Wirtschaftsweisen leisten."
Zum Jahresende 2002 konnte der NABU mit 392.357 Mitgliedern einen
neuen Höchststand verzeichnen, was einem Zuwachs um 6,9 Prozent
gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die deutlichste Zuwachsrate an
Mitgliedern konnte der NABU in Sachsen (+37,7%) und Mecklenburg-
Vorpommern (+26%) verzeichnen. Die Mitgliedsbeiträge steuerten mit
knapp 12 Millionen Euro auch im vergangenen Jahr den Hauptanteil
(61,4 Prozent) zum Gesamtertrag von gut 19 Millionen Euro bei. Über 6
Millionen Euro investierte der NABU in Projekte und Programme der
Gruppen und Landesverbände über ganz Deutschland verteilt. "Als
Verband mit den meisten ehrenamtlichen Aktiven vor Ort werden wir
diesen Schwerpunkt unserer Arbeit auch in Zukunft weiter stark
unterstützen und neue Konzepte zur Förderung des Ehrenamtes
entwickeln", so Tschimpke.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen:
NABU-Pressestelle, Tel. 0228-4036-141.
Dort kann auch der 25seitige Jahresbericht angefordert werden.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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