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NABU

NABU fordert zügige Novelle des Jagdrechtes

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat eine zügige Novelle des
Bundesjagdgesetzes gefordert. "Nach dem Bundesnaturschutzgesetz im
letzten Jahr muss jetzt schleunigst auch der Reformstau im Jagdrecht
aufgelöst werden", sagte der amtierende NABU-Präsident Christian
Unselt anlässlich des Internationalen Tages der Artenvielfalt am 22.
Mai. Schwammige Begriffe wie "Waidgerechtigkeit" und "Hege" mit ihren
Auswüchsen unter anderem bei Wildfütterung, Trophäenkult und
Fallenjagd dürften nicht länger die überfällige Reform der Jagd hin
zu einem zukunftsfähigen, ökologisch nachhaltigen Wildtiermanagement
behindern.
Zwar erteile der NABU allen pauschalen Forderungen zur Abschaffung
der Jagd eine klare Absage, verlange aber eine Neuorientierung: "Die
Jäger sollten sich in eigenem Interesse einer Modernisierung des
Jagdrechtes nicht verweigern. Die Jagd muss endlich ökologische
Erkenntnisse und den Tierschutz berücksichtigen", so Unselt. Dies
erfordere neben der Ausrichtung der Jagd an den Kriterien der
Nachhaltigkeit auch den Verzicht auf Wildfütterungen und Fallenjagd
sowie generelle Jagdruhe während des Frühjahrszuges sowie den Brut-
und Aufzuchtzeiten der wildlebenden Tierarten. Nach Auffassung des
NABU ist die Jagd nur dann nachhaltig, wenn die Bestände der bejagten
Tierarten nicht bedroht, andere Arten und Lebensräume durch die Jagd
nicht gefährdet und die erlegten Tiere auch sinnvoll verwertet
werden.
Die heute etwa 90 Arten umfassende Liste der jagdbaren Tiere müsse
daher deutlich gekürzt werden. Außer den Schalenwildarten wie
Wildschwein, Reh und Rothirsch könnten nach diesen Kriterien nur
Fuchs, Fasan und Stockente noch eine Bejagung verkraften. Selbst bei
ehemals häufigen Arten wie Hase, Kaninchen und Rebhuhn sei angesichts
der dramatischen Bestandszahlen zumindest regional ein Jagdverbot
notwendig, so der NABU. Zudem sei ein weitgehender Verzicht auf die
Jagd in Schutzgebieten sowie die Einrichtung der gemeinsam von DJV,
NABU und WWF geforderten Wildtierkorridore erforderlich, um auch
großen freilebenden Tieren wie Wolf, Luchs und Rothirsch das
Überleben in Deutschland zu ermöglichen.
Die jagdpolitischen Forderungen des NABU sind unter www.NABU.de
   abrufbar.
Für Rückfragen:
Christoph Heinrich
NABU-Abteilungsleiter Naturschutz
Tel. 0228- 4036-163
Claus Mayr
NABU-Referent für Biologische Vielfalt
Tel. 0228-4036- 166

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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