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NABU

NABU: EU-Regierungschefs wollen Beschlüsse zum Klimapaket kippen

Berlin/Brüssel (ots)

Anlässlich des morgigen EU-Gipfels der
Staats- und Regierungschefs in Brüssel hat der NABU davor gewarnt, 
die bislang ambitionierten Vorschläge zum Energie- und Klimapaket 
wieder aufzuschnüren. Nach den Plänen der französischen 
Ratspräsidentschaft soll Klimaschutz ab 2013 nicht einmal mehr zur 
Hälfte innerhalb von Europa stattfinden. Stattdessen sollen deutlich 
mehr Zertifikate für die Kohlendioxid-Einsparung in Schwellen- und 
Entwicklungsländern auf den europäischen Treibhausgasausstoß 
angerechnet werden. "Es kann nicht angehen, dass sich die EU von 
ihrer eigenen Klimaverantwortung zuhause freikauft, indem sie in 
Indien Windparks baut", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Erst vergangene Woche hatte der Umweltausschuss des Europäischen 
Parlaments die auch von Deutschland geforderten Begünstigungen für 
die Energiewirtschaft und Industrie beim Handel mit 
Verschmutzungsrechten abgelehnt. Das ist ein klares Signal an 
Sarkozy, Merkel & Co.: Verschmutzungsrechte dürfen nicht weiter wie 
bislang an Stromkonzerne verschenkt, sondern müssen vollständig 
versteigert werden. Die Einnahmen daraus müssen aus NABU-Sicht 
komplett für den Klima- und  Naturschutz verwendet werden, sei es für
den Erhalt von Wäldern und Mooren als wichtige Kohlenstoffspeicher 
oder für energiesparende Technologien.
"Wenn sich die französische Ratspräsidentschaft gemeinsam mit 
Kohleländern wie Deutschland und Polen mit ihren 
Verwässerungs-Vorschlägen durchsetzt, verliert die EU ihre 
internationale Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz", kritisierte 
Tschimpke. Spätestens zur UN-Klimakonferenz im polnischen Poznan 
Anfang Dezember müsse die EU Farbe bekennen, wie sie die 
erforderlichen 30 Prozent Kohlendioxid-Einsparung bis 2020 erreichen 
will. Statt die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, steuere die 
Welt derzeit auf einen mittleren Temperaturanstieg von mehr als sechs
Grad zu. "Damit stürzen wir in eine Klimakrise, die deutlich mehr 
Folgekosten nach sich ziehen wird als der aktuelle Zusammenbruch der 
internationalen Finanzmärkte", betonte der NABU-Präsident.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, Tel. 0172-4179727.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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