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NABU

NABU kritisiert Ausverkauf in Deutschlands Wäldern

Berlin (ots)

Mit Blick auf den Klimawandel und den derzeitigen
Ausverkauf der Wälder für die Energieproduktion hat der NABU die 
Bundesregierung davor gewarnt, die Novellierung des 
Bundeswaldgesetzes weiter auf die lange Bank zu schieben.
"Derzeit regiert leider die Axt im deutschen Wald. Obwohl die 
Novellierung des Bundeswaldgesetzes im Koalitionsvertrag vereinbart 
wurde, steht ein neues, ökologisch anspruchsvolles und 
zukunftsfähiges Gesetz weiter in den Sternen.
Seit drei Jahren ist nichts passiert ", kritisierte 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Wenn die Bundesregierung es 
mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ernst meine, müsse sie zügig
die Weichen für eine umweltschonende Waldpolitik stellen, um das 
Vorhaben noch in dieser Legislaturperiode zu einem erfolgreichen Ende
zu bringen.
Ein aktuelles Problem sei auch die mit dem Ausbau der erneuerbaren
Energien steigende Nachfrage nach Holzbiomasse. Es werde nicht nur 
deutlich mehr Holz geschlagen, sondern es gebe auch  eine verstärkte 
Nutzung des Restholzes von Einschlägen im Wald. Früher konnten sich 
diese Baumreste zersetzen und im Kreislauf des Waldes verbleiben. 
Angesichts des Booms von Holzkraftwerken und Pelletfabriken werden 
diese Reste zunehmend verwertet. Damit verschwindet auch der 
unersetzliche Lebensraum für viele hoch spezialisierte Tiere und 
Pflanzen. Es drohten Nährstoffmangel und Artenarmut im Wald.
"Wir brauchen Konzepte, um den Hunger nach nachwachsenden 
Rohstoffen mit einem intakten Ökosystem Wald in Einklang zu bringen",
so Miller. Dazu müssten zehn Prozent der Waldfläche als "Urwald von 
morgen" nach 2020 komplett aus der Nutzung genommen werden, der Anbau
schnellwüchsiger fremdländischer  Nadelbäume wie die Douglasie 
begrenzt und der Vertragsnaturschutz gestärkt werden.
"Die Novellierung des Bundeswaldgesetzes ist ein wichtiger 
Baustein zum Schutz des Waldes und zur Sicherung des nationalen 
Naturschutzes. Artensterben und Klimawandel sollten Anlass genug 
sein, das Vorhaben nicht weiter auf den Sankt Nimmerleinstag zu 
verschieben", betonte Miller.
Der Wald in Deutschland bedeckt eine Fläche von 11,1 Millionen 
Hektar, was etwa einem Drittel der Landfläche entspricht. Die Hälfte 
der Wälder ist im Besitz von Bund, Ländern und Gemeinden.
Die Forderungen des NABU sind zu finden in der Broschüre  
"Waldwirtschaft 2020". Sie ist als Download kostenlos im Internet 
unter www.NABU.de erhältlich, in gedruckter Form (Art.-Nr. 5206) beim
NABU-Natur-Shop, Am Eisenwerk 13, 30519 Hannover, Tel. 05 11-2 15 71 
11, Fax 05 11-1 23 83 14, http://www.nabu.de/shop/. Der Betrag von 
2,50 Euro pro Exemplar plus Versandkosten wird bei Bezug der 
Broschüre über den Shop in Rechnung gestellt.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Experte für Arten- und Naturschutz, Tel.
030-284984-1618, mobil 0171-6407431.
Gregor Beyer, NABU-Waldexperte, mobil 0174-1826504.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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