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NABU

NABU: "Wälder statt Forste" - Biologische Vielfalt in Deutschland schützen

Berlin (ots)

Der NABU hat die Bundesregierung als Gastgeber der
9. UN-Naturschutzkonferenz (19. bis 30. Mai) in Bonn auf den 
alarmierenden Zustand der heimischen Wälder aufmerksam gemacht und 
den Aufbau eines wirkungsvollen Schutzgebietsnetzes gefordert. Dabei 
müssten jetzt die Weichen für "Urwälder von morgen" als wichtiger 
Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen gestellt werden. Dazu 
müssten zehn Prozent der Waldfläche dauerhaft aus jeder forstlichen 
Nutzung genommen werden, heißt es in dem heute vorgelegten 
Strategiepapier "Waldwirtschaft 2020". Darin richtet der NABU neun 
Kernforderungen für eine ökologisch nachhaltige Waldwirtschaft an 
Politik und Forstwirtschaft.
"Die Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft des Waldes an den 
Klimawandel ist derzeit eingeschränkt. Der Zustand des Waldes ist 
seit Jahren kritisch, ohne dass von einem Waldsterben die Rede ist", 
sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Wegen dauerhafter 
Belastungen durch Schadstoffe aus der Luft, künstlich erhöhter 
Wilddichten und dem Klimawandel sei der Wald im Stress und laufe 
Gefahr seine vielen Service-Funktionen nicht mehr voll zu erfüllen. 
Im Fokus müsse besonders der Schutz der Buchenwälder stehen, für die 
Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. "Vor allem ältere, 
über Jahrhunderte gewachsene Bäume bieten bedrohten Tieren und 
Pflanzen einen Lebensraum", betonte Miller.
Ziel des NABU ist der so genannte kahlschlagsfrei bewirtschaftete 
Dauerwald im Gegensatz zu klassischen Forsten mit vielen 
gleichaltrigen Bäumen. "Nur so lassen sich die vielen wichtigen 
Funktionen des Waldes wie Luftreinigung, Speicher von Kohlendioxid, 
Lieferant von Wasser und Holz sowie als Erholungslandschaft für 
Menschen und unersetzlicher Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen 
erhalten", betonte Miller.
Enttäuscht zeigte sich der NABU vom Umgang der Forstwirtschaft mit
den Natura 2000-Schutzgebieten. "Hier wird sprichwörtlich gehaust wie
die Axt im Walde", so Miller. Alte Wälder verschwänden insbesondere 
in Hessen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern binnen kürzester Zeit
und es würden standortsfremde Baumarten wie Douglasie und Roteiche in
den Schutzgebieten gepflanzt. "Es ist fünf für Zwölf. Wir müssen 
jetzt handeln, um unsere Wälder dauerhaft als Lebensraum zu 
erhalten", so der NABU-Bundesgeschäftsführer.
Die Broschüre ist kostenlos als Download im Internet unter 
www.NABU.de oder beim NABU-Natur-Shop, Am Eisenwerk 13,  30519 
Hannover. Tel. 05 11.2 15 71 11, Fax  05 11.1 23 83 14, 
www.NABU.de/Shop  Art.-Nr. 5206 erhältlich.
Der Betrag von 2,50 Euro pro Exemplar zzgl. Versandkosten wird bei 
Bezug über den Shop in Rechnung gestellt.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Jörg-Andreas Krüger, Fachbereichsleiter Naturschutz und
Umweltpolitik, mobil 0173-6004364.
Gregor Beyer, NABU-Waldexperte, mobil 0174-1826504.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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