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NABU

NABU: Seehofer darf EU-Agrarreform nicht noch weiter verwässern

Berlin (ots)

Anlässlich des heute veröffentlichten Vorschlags
der Europäischen Kommission zur Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik
hat der NABU an Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer appelliert, 
die Initiative der EU als Chance für den ländlichen Raum konstruktiv 
zu nutzen. "Die unselige Koalition aus Besitzstandswahrern in Politik
und Bauernverband schadet massiv dem Umwelt- und Naturschutz und 
gefährdet die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft", sagte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die EU-Kommission schlägt in ihrem Papier vor, die Umschichtung 
der Agrarzahlungen in die ländliche Entwicklung ab dem Jahr 2010 
jährlich um zwei Prozent zu erhöhen, um damit zusätzliche Aufgaben 
des Natur- und Klimaschutzes im ländlichen Raum zu bewältigen. Dieser
Vorschlag ist bereits im Vorfeld auf massiven Widerstand bei Seehofer
und seinen Kollegen in den Bundesländern gestoßen. Tschimpke: "Wer 
jetzt die Chance für eine nachhaltige ländliche Entwicklung nicht 
nutzt, der sägt an dem Ast, auf dem er sitzt."
Nach Auffassung des NABU gibt es keine Alternative zu einer 
grundlegenden Reform der Agrarpolitik. Angesichts der deutlich 
gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe sei die bisherige Begründung 
für die milliardenschweren Ausgleichszahlungen aus Brüssel obsolet. 
Ferner habe die Abschaffung der Flächenstilllegung sowie die 
zunehmende Flächenkonkurrenz zwischen Energie- und 
Lebensmittelerzeugung eine erhebliche Nutzungsintensivierung zur 
Folge. Vor diesem Hintergrund sei es von entscheidender Bedeutung, 
die ländliche Entwicklung mit effizienten und finanzstarken 
Agrarumweltprogrammen auszustatten und alle Direktzahlungen an 
anspruchsvolle Umweltstandards zu koppeln.
"Wenn es in den kommenden Monaten nicht gelingt, die 
EU-Agrarpolitik auf eine nachhaltigere Basis zu stellen, ist ein 
zunehmender Artenschwund in der Kulturlandschaft zu befürchten", so 
Tschimpke weiter. Eine Neuausrichtung der Mittel nach dem Prinzip 
"Geld gegen Leistung" sei allein schon deshalb erforderlich, damit 
der Agrarhaushalt in den nächsten Jahren nicht für andere 
Politikbereiche geplündert werde.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-284984-1615 oder
0172-5966097

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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