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Greenpeace: Überschwemmungen sind auch Folge des Klimawandels
Hochwasser an der Elbe erreicht Rekordpegel

Hamburg, 9. 4. 2006 (ots)

- Das erneute Jahrhunderthochwasser in
Norddeutschland entspricht genau den Szenarien des Klimawandels, die 
Wissenschaftler voraussagen. Ein einzelnes Ereignis kann zwar nicht 
die Klimaänderung beweisen, doch in der Häufigkeit der 
Überschwemmungen sieht Greenpeace einen weiteren Beleg dafür, dass 
der Klimawandel bereits begonnen hat. Verstärkte Niederschläge im 
Winterhalbjahr führen zu häufigeren und stärkeren Hochwassern im 
Elberaum. Der nasse Winter des Jahreswechsel 2005/2006 ist ein 
Vorbote einer langfristigen Änderung des Wettergeschehens in 
Deutschland. Nach den Szenarien der Klimaforscher werden in 
Deutschland die Niederschläge im Winter um bis zu 30 Prozent 
zunehmen.
"Extreme Wasserstände der Elbe werden zunehmen. Das gilt nicht nur
für Hochwasser. Trockenere und heißere Sommer werden auch dazu 
führen, dass der Fluss erheblich weniger Wasser führen wird", sagt 
Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. "Wir müssen den 
Klimawandel unbedingt bremsen. Bei Erzeugung und Verbrauch von 
Energie muss der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid erheblich 
verringert werden."
Auch der Hochwasserschutz muss verbessert werden. Viele 
Landesregierungen haben den Ernst der Lage und die Schnelligkeit 
nicht erkannt, mit der der Klimawandel fortschreitet. "Der 
Klimawandel kommt schneller, als die Behörden es erlauben", sagt 
Smid. "Die zunehmende Hochwassergefahr ist nicht mit langwierigen 
Planungen und Methoden von gestern in den Griff zu bekommen. Wir 
müssen bereits heute Maßnahmen ergreifen, die die Folgen des 
Klimawandels mit berücksichtigen." Greenpeace fordert,den Flüssen 
durch Deichrückbau mehr Raum zu geben, Flutpolder auszuweisen und bei
Planungen für Hochwasserschutz in die Finanzierung einen 
Klimazuschlag einzurechnen.
Klimaexperten befürchten, dass durch die Klimaerwärmung das Wetter
insgesamt instabiler wird. Durch die Erwärmung um ein Grad in 
Deutschland in den letzten einhundert Jahren verdunstet mehr 
Oberflächenwasser. Das bedeutet, dass mehr Feuchtigkeit in der Luft 
ist und als Niederschlag die Flüsse anschwellen lässt. Die 
Wissenschaftler warnen seit Jahren vor der zunehmenden 
Hochwassergefahr. In Deutschland kam es in den letzten Jahren allein 
zu zwei Jahrhundertfluten: das Oderhochwasser im Jahr 1997 und die 
Elbeflut im Jahr 2002 mit den katastrophalen Schäden in Sachsen. 
Bayern ist seit 1999 drei Mal von Jahrhundertfluten heimgesucht 
worden, 2005 gab es das schlimmste Hochwasser seit dreihundert 
Jahren.
Greenpeace unterstützt seit Freitag mit Helfern, Schlauchbooten 
und Fahrzeugen die Einsatzkräfte in Hitzacker und Dannenberg.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie vor Ort in 
Hitzacker den Greenpeace-Kampaigner Christian Bussau, Tel. 0171-8780 
805. Den Klimaexperten Karsten Smid erreichen Sie unter Tel. 
0171-8780 821, Pressesprecher Michael Hopf unter Tel. 0171-6035 532. 
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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