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Greenpeace e.V.

Urwälder in Lappland zerstört: Greenpeace protestiert
Umweltschützer demonstrieren gegen Verladung von Papier nach Deutschland

Hamburg (ots)

25 Greenpeace Aktivisten aus vier europäischen
Ländern, darunter aus Deutschland, protestieren heute im 
nordfinnischen Ostseehafen Kemi gegen die Verladung von Papier aus 
Urwaldzerstörung. Im Verladehafen des weltweit größten 
Papierherstellers Stora Enso haben sich die Aktivisten an der 
Ankerleine des Frachters "Antares" befestigt, andere protestieren an 
der Rampe und tragen Banner mit der Aufschrift: "Stop forest crime" 
(Stoppt die Urwaldverbrechen). Greenpeace wendet sich gegen die 
Zerstörung der letzten Urwälder in Lappland. Stora Enso kauft das 
Holz aus Urwaldzerstörung und stellt daraus Papier her.
Seit Anfang Oktober schlägt das staatliche finnische Forstamt 
Metsähallitus erneut in den Urwäldern in Nordlappland ein. 
Greenpeace-Untersuchungen haben ergeben, dass der Einschlag im Urwald
sogar gesetzlich geschützte Arten zerstört, wie seltene Baumpilze. 
Stora Enso ist der größte Abnehmer des staatlichen Forstamtes und 
verarbeitet den Urwald zu Zellstoff und Papier, das auch nach 
Deutschland exportiert wird. Mit 1,7 Millionen Tonnen jährlich sind 
deutsche Kunden Finnlands wichtigster Papierkäufer.
"Es ist ein Verbrechen, dass in siebenhundert Jahren gewachsene 
Bäume für Zeitschriften und Magazine gefällt werden, die bei uns 
gerade einmal sieben Tage auf dem Wohnzimmertisch liegen," sagt 
Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge. "Der finnische Staat weiß den 
Schatz der Wälder nicht zu schätzen. Stora Enso liefert mit dem 
Kopierpapier oder dem Zeitschriftenpapier die zerstörte Artenvielfalt
gleich mit nach Deutschland." Greenpeace fordert, das Abholzen der 
letzten Urwälder im Staatsbesitz in Finnland sofort zu stoppen und 
Verhandlungen zur Lösung des Konfliktes wieder aufzunehmen.
Im März wurde der Einschlag ausgesetzt, nachdem Greenpeace 
zusammen mit den nordfinnischen Ureinwohnern, den Sami, gegen die 
Urwaldzerstörung protestiert und eine Schutzstation im Urwald 
errichtet hatte. Für viele Sami in Nordfinnland ist die traditionelle
Rentierhaltung mit frei umherziehenden Herden die wichtigste 
Lebensgrundlage und Teil der kulturellen Identität. Die Rentiere sind
im Winter auf Baumflechten als Futter angewiesen, die aber nur in den
Urwäldern in ausreichender Menge wachsen. Im Juni dieses Jahres hat 
das finnische Forstamt Metsähallitus den Einschlagstopp trotz 
ausbleibender Konfliktlösung aufgehoben.
Ende Oktober 2005 hat ein Gericht verfügt, dass die Fällungen im 
Wald vom staatlichen Forstamt eingestellt werden müssen. Die 
betroffenen Sami klagen gegen die weitere Zerstörung des für sie 
wichtigen Waldes. Das staatliche Forstamt will jedoch solange weiter 
einschlagen, bis die  klagenden Sami einen "Vorab-Schadenersatz" 
geleistet haben, der nach finnischen Gesetzen eingefordert werden 
kann.
Knapp 20 Prozent des aus Finnland exportierten Papiers und zwei 
Drittel des Zellstoffes werden nach Deutschland exportiert. Jede 
Woche verlässt ein Schiff voll beladen mit Presse- und 
Magazinpapieren den nordfinnischen Ostseehafen Kemi.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an 
Oliver Salge, Tel. + 49 (0)171-603 55 31 oder Pressesprecherin Svenja
Koch, Tel. +49-(0)40-30618-345. Fotos unter +49-(0)040-30618-377. 
Internet-Info: www.greenpeace.de

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