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Greenpeace e.V.

Elbeflut enthält enorme Schwermetallfracht
Greenpeace legt Probenanalysen vor: Chemiewerke und Altlasten gefährden den Fluss

Hamburg (ots)

Greenpeace kann nach den eigenen, heute
eingetroffenen Messergebnissen keine Entwarnung für die
Wasserqualität der Elbe geben. Die Untersuchungen zeigen eine
dramatisch erhöhte Schwermetallbelastung im Elbwasser während der
Hochwasserwelle, die vom 15. bis 18. August Dresden überflutete. Die
Bleikonzentration im Fluss lag am 18. August 220-fach über dem
Normalwert. Allein an diesem Tag hat die Elbe so viel Blei mit sich
geführt wie sonst nur in einem Zeitraum von sieben Jahren. Auch die
Belastung des Flussabschnittes mit anderen Schwermetallen wie
Cadmium, Kupfer, Zink und Chrom war an dem Tag erheblich erhöht. Im
Flutwasser wurde auch ein erhöhter chemischer Sauerstoffbedarf
festgestellt, der auf eine starke Belastung mit Chemikalien, Öl und
anderen organischen Substanzen hinweist.
"Angesichts der extremen Schwermetall- und Chemikalienbelastung
des Elbehochwassers kann von einer Entwarnung keine Rede sein", sagt
Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. "Eine enorme
Schadstofffracht wird im Moment den Fluss hinuntergespült. Das Leben
in und an der Elbe wird mit diesen Schadstoffen schwer zu kämpfen
haben."
Für das Chemiewerk Spolana in Tschechien liegen Greenpeace jetzt
sowohl eigene Messungen als auch Messergebnisse der Behörden vor. Die
Dioxin- und Quecksilberbelastung im Wasser des überfluteten
Werksgeländes war den behördlichen Messungen zufolge trotz der
Schutzvorrichtungen am 19.8. stark erhöht. Es ist daher davon
auszugehen, dass mit dem ablaufenden Wasser erhebliche
Schadstoffmengen in die Elbe gelangten. Darauf weisen auch erhöhte
Dioxin- und Quecksilberwerte unterhalb des Chemiewerkes in der Elbe
hin. Boden- und Schlammproben, die Greenpeace in der Umgebung des
Chemiewerkes entnahm, sind zum Teil stark mit Schwermetallen wie
Blei, Zink und Quecksilber belastet.
In Bitterfeld untersuchte Greenpeace zusätzlich Verdachtsflächen
und Gebiete im Bereich des Chemieparks, die überflutet werden können.
Auf dem Gelände der Firma Organotin fanden sich so hohe
Konzentrationen von Schwermetall und Chlororganika im Boden, dass
dieser als Sondermüll anzusehen ist. Dieses Gelände stellt eine
Gefährdung für die Umwelt und das Grundwasser dar und muss dringend
saniert werden.
In Magdeburg untersuchte Greenpeace elbnahe Verdachtsflächen und
Altlasten. Auf den Geländen der VEB Fahlberg-List, einem ehemaligen
Kraftstofflager, sowie dem VEB Hartöl und anderen Standorten wurden
zum Teil stark erhöhte Schwermetallkonzentrationen in den Böden
gefunden. Diese Flächen müssen saniert und besser gegen Hochwasser
gesichert werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel.
040-30618-358 oder 0171-0171-8780 810, und Pressesprecherin Simone
Miller, Tel. 040-30618-383. Die Messergebnisse schicken wir Ihnen
gerne zu. Bilder von den Probennahmen erhalten Sie bei der
Fotoredaktion unter 040-30618-376. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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