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Ölpipline-Bau vor NRW-Finanzministerium
Greenpeace: Steinbrück genehmigt Urwaldzerstörung durch WestLB

Düsseldorf (ots)

Ungewöhnliche Baumaßnahmen vor dem
nordrhein-westfälischen Finanzministerium: Mit lautem
Presslufthämmern verlegen heute 45 Greenpeace-Aktivisten symbolisch
eine Öl-Pipeline vor dem Haupteingang des Düsseldorfer
Regierungsgebäudes. Die Protestaktion richtet sich gegen die
Mitverantwortung der Landesregierung für ein Pipeline-Projekt im
Herzen des Regenwaldes in Ecuador. Auf einem Transparent steht:
"Urwaldzerstörung, genehmigt von Finanzminister Steinbrück - Stopp
WestLB Kredit". Ziel der Umweltschützer ist es, Finanzminister Peer
Steinbrück (SPD) die Bedrohung des ecuadorianischen Urwaldes durch
den Bau der von der Westdeutschen Landesbank (WestLB) finanzierten
Öl-Pipeline vor Augen zu führen. Am heutigen Nachmittag berät der
Eine-Welt-Ausschuss des NRW-Landtages erneut über den
Milliarden-Kredit der WestLB, deren größter Anteilseigner das Land
NRW ist.
"Steinbrück kann und muss als Finanzminister und als
Verwaltungsratsmitglied der WestLB den für den Urwald zerstörerischen
Milliardenkredit stoppen", fordert Martin Kaiser,
Greenpeace-Urwaldexperte. "Ein Projekt mit derart katastrophalen
Folgen für die Menschen und die Umwelt darf man nicht aus Angst vor
einer Auseinandersetzung mit der WestLB einfach ignorieren", sagt
Kaiser. "Es darf nicht sein, dass einer der letzten Urwälder Ecuadors
in Ölseen zu versinken droht, weil sich ein nordrhein-westfälischer
Finanzminister stur stellt. Damit verstößt er wissentlich gegen das
Gemeinwohl."
Im Januar wurde bekannt, dass der Pipeline-Bau selbst gegen die
von Umweltorganisationen als niedrig eingestuften Umweltstandards der
Weltbank verstößt und deshalb noch einmal grundsätzlich in Frage
gestellt werden muss. NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD)
hat sich bereits kritisch über das Pipeline-Projekt der WestLB
geäußert. Dennoch will Finanzminister Peer Steinbrück weiter an dem
Milliarden-Kredit der Landesbank festhalten.
Ein interner Vermerk des Finanzministeriums vom November letzten
Jahres, der Greenpeace vorliegt, zeigt, dass Steinbrück über die
zweifelhaften Kreditvoraussetzungen Bescheid weiß. In dem Schreiben
von Mitarbeitern des Finanzministeriums an Steinbrück wird
mitgeteilt, dass das Umweltgutachten der Firma "Entrix sich auf eine
vom Betreiber des Pipeline-Projektes selbst erstellte
Umweltverträglichkeitsstudie stützt" und "dies die Objektivität der
Studie in Frage" stellt.
Den "Fall WestLB" wird Greenpeace zum ‚Urwaldgipfel' vom 7. bis
19. April 2002 in Den Haag als deutschen Beitrag zur
Urwaldvernichtung der internationalen Staatengemeinschaft
präsentieren. Auf der dort stattfindenden sechsten
Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt
(COP-6 CBD) soll mit Beteiligung der Bundesregierung ein
Zehnjahres-Arbeitsprogramm zum Urwaldschutz verabschiedet werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Kaiser, 
Tel. 0171-8780817, oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen, 
Tel. 0171-8780840.
Interviews gibt auch Sandra Pfotenhauer, die heute
Mittag von einer Recherche-Reise durch Ecuador zurückkehrt.
Betamaterial der Aktion: Tel. 0201-7475344 (CNC) bzw. Beate
Schlichting, Tel. 0179-5247347. Fotos von der Aktion sowie aus
Ecuador: 040-30618-376. Das interne Schreiben aus dem
Finanzministerium erhalten Sie unter: 040-30618-336. 
Internet: www.greenpeace.de/urwald

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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