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Mit Gift gewürzt
Greenpeace entdeckt Pestizide in Curry-Gewürz, Paprikapulver und Petersilie - Strafanzeige gegen Metro

Hamburg (ots)

Die Pestizidbelastung von getrockneten Kräutern
und Gewürzen hat sich nach Untersuchungen von Greenpeace im Vergleich
zum Vorjahr nicht gebessert: Mehr als ein Viertel der 37 Proben aus 
konventionellem Anbau musste  Greenpeace als "nicht empfehlenswert" 
(rot-Wertung) einstufen. Besonders stark belastet sind Paprika- und 
Currypulver sowie getrocknete Petersilie. So wird in getrockneter 
Petersilie der Marke TiP, einer Eigenmarke von Metro, die gesetzlich 
festgelegte Höchstmenge überschritten. Die Probe stammt von Real, 
einer Supermarktkette der Metro-Handelsgruppe, in Hamburg. Greenpeace
hat Strafanzeige gegen Metro erstattet. Frische Kräuter sind im 
Vergleich zu 2008 nur noch gering belastet.
"Mit einer Prise Paprika oder Curry, wie sie auf der Currywurst 
landet, streut man sich einen Giftcocktail von bis zu 20 
verschiedenen Chemikalien aufs Essen", sagt Manfred Santen, 
Chemie-Experte von Greenpeace. Darunter befinden sich 
gesundheitsgefährdende Wirkstoffe wie das als Nervengift wirkende 
Chlorpyrifos-Ethyl (Wirkung Hemmstoff der Cholinesterase) und das die
Fortpflanzung beeinträchtigende Carbendazim. Selbst das in der EU 
verbotene Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) wurde in einer 
Curry-Probe nachgewiesen.
Betrachtet man nur Paprikapulver, so ist die Hälfte der Proben mit
rot zu bewerten ("nicht empfehlenswert"). 2008 waren es 30 Prozent. 
Von getrockneter Petersilie musste ebenfalls die Hälfte der Proben 
mit rot bewertet werden. Im Vorjahr waren es sogar 67 Prozent. Mehr 
als 60 Prozent der frischen Petersilie enthält hingegen keine 
Pestizide. 2008 gab es keine frische Petersilie ohne 
Pestizidnachweis. Seit 2007 beobachtet Greenpeace einen Trend hin zu 
geringeren Rückständen bei Obst und Gemüse - ein Erfolg der 
Greenpeace Kampagne "Stoppt Gift im Essen". Auf getrocknete Kräuter 
und Gewürze trifft diese Entwicklung noch nicht zu. "Greifen Sie 
lieber zu Bioprodukten", sagt Santen, "bei allen bisherigen Tests 
weisen sie keine oder nur äußerst geringe Pestizidrückstände auf. Sie
sind daher die beste Empfehlung für gesundes Essen."
Greenpeace hat bei dem Test einen schweren Mangel im 
Verbraucherschutz aufgedeckt: Belastungen bei Gewürzmischungen wie 
Currypulver sind ähnlich hoch wie bei Gewürzen, jedoch gibt es 
hierfür keine Grenzwerte. Nach einer Einstufung für Gewürze müsste 
eine Probe Currypulver von Galeria Kaufhof (Metro-Gruppe) mit rot 
bewertet werden. Greenpeace fordert von der EU-Kommission und 
Verbraucherministerin Aigner, umgehend gesetzlich bindende Grenzwerte
für Pestizide in Gewürzmischungen einzuführen.
Insgesamt wurden 44 Proben Petersilie, Schnittlauch, Curry- und 
Paprikapulver, davon sieben aus biologischem Anbau, Anfang September 
2009 gekauft. Sie stammen aus Filialen der sechs führenden deutschen 
Supermarktketten und einem Biosupermarkt in Berlin, Hamburg, Köln, 
München und um Frankfurt am Main.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, 
Chemie-Experte bei Greenpeace, Tel. 0151-1805 3387, oder 
Pressesprecherin Maike Christiansen, Tel. 0151-5437 0112. 
Fotomaterial erhalten Sie unter Tel. 040-30618 376. Weitere 
Informationen unter www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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