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Greenpeace: Aktion im indonesischen Wald gegen illegale Zerstörung
Urwaldzerstörung für Palmöl-Plantagen heizt Klimawandel an

Kuala Cenaku, Indonesien/Hamburg (ots)

60 Greenpeace-Aktivisten
und indonesische Umweltschützer halten heute auf Sumatra die 
Zerstörung des indonesischen Urwaldes auf. Mit dem Bau eines Dammes 
stoppen sie die illegale Entwässerung des Urwaldes für 
Palmöl-Plantagen in der Provinz Riau. Palmöl-Firmen brechen 
indonesische Forstgesetze, in dem sie Torf-Wälder trocken legen, 
brandroden und für den Anbau von Palmöl nutzen. Indonesien setzt 
durch Urwaldzerstörung jedes Jahr 2,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid 
frei - mehr als die Emissionen von Deutschland, Frankreich und 
Großbritannien zusammen. Greenpeace hat Anfang Oktober eine 
Urwaldschutz-Station auf Sumatra errichtet, um vor der 
UN-Klimakonferenz im Dezember auf Bali gegen die Zerstörung der 
Wälder aktiv zu werden.
"Palmöl-Plantagen in indonesischen Torfgebieten sind globale 
Klimakiller", sagt Björn Jettka, Greenpeace-Sprecher auf Sumatra. 
"Wenn die indonesische Regierung als Gastgeberin für die nächste 
UN-Klimakonferenz ernst genommen werden will, muss sie ein Moratorium
für Einschläge in  Moorwäldern verhängen und Greenpeace helfen, die 
Waldzerstörung effektiv zu bekämpfen. Der indonesische Urwald als 
CO2-Speicher muss geschützt werden."
Schneller als jedes andere Land verliert Indonesien derzeit 
Waldflächen. Rund 51 Quadratkilometer Wald werden jeden Tag zerstört,
das sind mehr als 300 Fußballfelder pro Stunde. Torfwälder in 
Indonesien speichern mehr Kohlenstoff als andere Landökosysteme. Die 
feuchten Torfschichten sind bis zu 10 Meter tief und bis zu 10 000 
Jahre alt. Zur landwirtschaftlichen Nutzung der Torfwälder lassen 
Palmöl-Firmen zunächst Kanäle durch den Wald ziehen, um die Moore zu 
entwässern und wertvolles Holz einzuschlagen. Ist der Boden erst 
entwässert, trocknet der Torf und setzt  - mit oder ohne Brandrodung 
- CO2 frei.
Der so gerodete Wald kann sich nicht mehr erholen. Wissenschaftler
gehen davon aus, dass im Jahr 2010 bei ungebremster Entwaldung kein 
Urwald mehr auf Sumatra existiert. "Das Leben in den Urwäldern 
Indonesiens wird auch für den deutschen Palmöl-Bedarf vernichtet", 
sagt Jettka. "Für Palmöl in Lebensmitteln, Kosmetik und Kraftwerken 
wird das Klima aufgeheizt, werden Menschen vertrieben und Lebensräume
zerstört."
Durch die fortschreitende Waldzerstörung ist Indonesien, nach 
China und den USA, der weltweit drittgrößte Erzeuger von 
Treibhausgasen. Etwa ein Fünftel der globalen Treibhausgas-Emissionen
stammt aus der Zerstörung klimastabilisierender Wälder - mehr als aus
dem weltweiten Autoverkehr. Greenpeace fordert die im Dezember auf 
Bali versammelten Regierungen auf, innerhalb eines verbindlichen 
Kyoto-Nachfolgeabkommens den Urwald weltweit unter Schutz zu stellen 
und Finanzierungsinstrumente dafür zu entwickeln.
Achtung Redaktionen: Björn Jettka erreichen Sie auf Sumatra unter 
Tel. +62-8137-8974956 oder +49-171-8780 778 (der Zeitunterschied 
beträgt plus 6 Stunden), Pressesprecherin Simone Miller unter Tel. 
0171-8706 647. Fotos von der Aktion und der Urwaldschutzstation 
finden Sie unter  www.greenpeacefoto.de, für Videomaterial wenden Sie
sich bitte an TNC, Thomas Reinecke unter Tel. 0173-608 8620. 
Internet: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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