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BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Location-based Services 2013 in Deutschland
Neue Studie der BLM vorgestellt

München (ots)

Ein breites Angebotsspektrum, steigende Nutzungszahlen und großes Wachstumspotenzial weist eine neue Studie der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) für Location-based Services in Deutschland aus. Demnach gab es in Deutschland Ende 2012 181 Anbieter von Location-based Services (kurz LBS). Die Anzahl der Dienste wächst rasant. Experten gehen davon aus, dass zukünftig nahezu jede App eine LBS-Funktion integriert. Mindestens jeder vierte Deutsche nutzt einen solchen Service bereits jetzt schon.

Erste Ergebnisse der Marktstudie Location-based Services 2013 sind heute im Rahmen der Local Web Conference 2013 (http://localwebconference.de) in Nürnberg vorgestellt worden. Erarbeitet wurde die Analyse zu Angeboten, Nutzung und lokalen Werbemarktpotenzialen ortsbezogener mobiler Dienste von der Strategieberatung Goldmedia (http://www.goldmedia.com).

LBS-Angebotsspektrum

Die ersten LBS-Dienste starteten in Deutschland 2005, damals gab es zunächst weniger als zehn Dienste. Bis heute hat sich das Angebotsspektrum stark vergrößert: Inzwischen gibt es Anwendungen in nahezu allen Bereichen, allen voran bei Themen wie Navigation, Verkehr, Carsharing, Taxi, Augmented Reality, Sport, Gastronomie, Tourismus, Gaming oder Couponing. Mit einem Anteil von 12 Prozent ist der Bereich der sozialen Apps am stärksten.

Das international größte soziale Netzwerk auf LBS-Basis ist mit rund 30 Mio. Nutzern weltweit Foursquare. Per GPS wird der aktuelle Standort der Nutzer ermittelt, wodurch der User an bestimmten Orten "einchecken" kann. Beispiele für soziale LBS-Dienste aus Deutschland sind Friendticker, MeetOne und F1eld. Zunehmend populär sind hierzulande auch Carsharing-Angebote wie Flinkster mit aktuell 190.000 Nutzern, Car2Go mit 90.000 oder DriveNow mit 70.000 (lt. Anbieterangaben und OneToOne 01/13). Die App Immonet mit Augmented Reality-Funktionen ist für Wohnungssuchende nützlich. Die App erkennt per GPS die Blickrichtung des Nutzers und zeigt anhand der hinterlegten Angebotsdaten die Entfernung und Richtung zu passenden Immobilien an. Ein anderes Beispiel ist die LBS-App Coupies: Dieser Couponing-Dienst bietet lokale Angebote für den stationären Handel als bundesweit geltende Coupons, die über das Smartphone direkt am Point of Sale eingelöst werden können.

Noch ist der LBS-Markt ein Longtail-Markt: Nur jeder fünfte Anbieter in Deutschland kann aktuell mit seiner App bzw. seinem LBS-Feature relevante Umsätze generieren.

Nutzung von LBS-Diensten

Diverse Nutzerstudien zeigen, dass 2012 schon jeder dritte bis vierte Deutsche Location-based Services angewendet hat. Laut der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) nutzen 37 Prozent der mobilen Internetnutzer standortbezogene Dienste mindestens einmal täglich. Am beliebtesten sind dabei standortbezogene Navigations-Dienste, die bereits 56 Prozent der LBS-User anwenden (TNS, Mobile Life Study 2012). Auch Angebote von Geschäften oder Dienstleistern aus der Umgebung sind attraktiv. Bereits 42 Prozent der Deutschen interessieren sich dafür. Zudem gehören LBS-Apps bzw. Apps mit LBS-Funktion zu den beliebtesten Apps der Smartphone-Besitzer. Ein Drittel der 24 meist genutzten Apps laut Mobile Monitor 2012 sind Dienste bzw. enthalten Komponenten mit Standortfunktion, darunter Facebook bzw. Facebook Places, ebay, Deutsche Bahn oder Google Maps (Goldmedia 2012).

Trotzdem sind die Nutzer bei LBS-Diensten vorsichtig. Immerhin äußern 40 Prozent der Nutzer Bedenken, ihren Standort anzugeben. (Goldmedia, Fittkau & Maaß Consulting, 2012) Die Sorge vor Datenmissbrauch hemmt das Wachstum von standortbasierten Diensten in Deutschland mehr als in anderen Märkten.

Erlösmodelle und Entwicklungspotenziale

Für LBS-Dienste haben sich unterschiedliche Erlösmodelle etabliert. Mit 44 Prozent erzielen werbefinanzierte LBS-Dienste in Deutschland den größten Anteil. 24 Prozent der Angebote finanzieren sich durch In-App-Verkäufe, d.h. durch den Absatz von Produkten oder Dienstleistungen innerhalb der App bzw. durch provisionsbasierte Abrechnungen, und acht Prozent durch den Verkauf der App selbst. Drei Prozent der LBS-Dienste liegt ein Freemium-Modell zu Grunde. Mit 21 Prozent wird fast jede fünfte App kostenlos angeboten. Meist handelt es sich bei den Anbietern um große Unternehmen und Marken, die per Service-App Kundenpflege betreiben oder Start-ups bzw. Hobby-Entwickler, die (noch) keine Umsatzgenerierung vorweisen können.

Die deutschen LBS-Anbieter erwirtschafteten 2012 einen Gesamtumsatz von 57 Mio. Euro, u.a. über Werbung, Vertrieb und Provisionierung. Bis 2017 wird der Gesamtmarkt laut Goldmedia-Prognose pro Jahr um durchschnittlich 39 Prozent auf 265 Mio. Euro wachsen. Dabei haben die werbefinanzierten LBS-Apps das größte Umsatzpotenzial. Liegt deren Anteil an den Gesamterlösen 2013 voraussichtlich bei rund 40 Prozent, steigt dieser in den nächsten fünf Jahren auf 71 Prozent.

Im internationalen Vergleich steht Deutschland erst am Anfang der Entwicklung. So sind auch Effekte auf den lokalen Werbemarkt in den nächsten zwei bis drei Jahren noch nicht zu erwarten. Dafür ist das mit LBS generierte Marktvolumen in Deutschland, aktuell 85 Mio. Euro, noch zu gering. Erst nach 2016 könnten erste Verlagerungstendenzen oder Budgetverschiebungen im Werbemarkt zu beobachten sein.

Quelle

Die Ergebnisse der Pressemitteilung entstammen der Studie "Location-based Services 2013. Vorstudie zu Angeboten, Nutzung und lokalen Werbemarktpotenzialen ortsbezogener mobiler Dienste in Deutschland". Durchgeführt wurde die Analyse im Zeitraum November 2012 bis Februar 2013 von Goldmedia im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Die Studie basiert auf einem umfangreichen Desk Research und Expertengesprächen mit Dienstleistern und Branchenvertretern. Sie wurde präsentiert auf der Local Web Conference 2013 in Nürnberg.

Die Studie und diese Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.blm.de

Pressekontakt:

Dr. Wolfgang Flieger, Tel. (089) 63808-313, wolfgang.flieger@blm.de

Original-Content von: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien, übermittelt durch news aktuell

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