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Neues Deutschland: zum Tod von Slobodan Milosevic

Berlin (ots)

Sicher war es ein Zufall, dass sich die
EU-Außenminister an jenem Tag, als Slobodan Milosevic in seiner Den 
Haager Zelle starb, mit der »europäischen Perspektive« der westlichen
Balkan-Staaten beschäftigten. Die Nachricht vom Tod des 
jugoslawischen Ex-Präsidenten war noch nicht über die Ticker 
gelaufen, als die Politiker von den südosteuropäischen Ländern als 
Bringeschuld für eine Mitgliedschaft in der Gemeinschaft abermals die
»vollständige Zusammenarbeit« mit dem Gerichtshof in den Niederlanden
einforderten.
   Jahrelang standen die Krisen auf dem Balkan für das Versagen der 
EU, Konflikte auf dem alten Kontinent friedlich zu lösen. Dabei 
sollte gerade das auf Druck Washingtons eingerichtete Haager Tribunal
die Handlungsfähigkeit der Europäer belegen - mit vorgegebener 
Stoßrichtung. Nicht um NATO-Angriffe auf Brücken und TV-Stationen, 
nicht um menschliche »Kollateralschäden« während des 
völkerrechtswidrigen Überfalls auf Jugoslawien, nicht um die 
Unterstützung separatistischer Terrorgruppen in Kosovo durch den 
Westen ging es. Zur Debatte standen allein die Verbrechen Milosevics.
Für diese allerdings wurden in dem inzwischen vier Jahre dauernden 
Verfahren keine stichhaltigen Beweise erbracht.
   Mit dem Tod Milosevics wird dessen Rolle in den Balkan-Konflikten 
wohl nie vollständig aufgeklärt werden können. Trotz anderslautender 
Bekundungen dürfte man in den Hauptstädten der NATO-Staaten darüber 
nicht traurig sein. Denn auch deren Aggressionspolitik wird nun nicht
mehr vor Gericht behandelt.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21

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