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Neues Deutschland: Neues Deutschland, Berlin, zu Kosovo

Berlin (ots)

Vier Tage vor dem geplanten Beginn der
Verhandlungen über den endgültigen Status der südserbischen Provinz 
Kosovo starb Ibrahim Rugova, der die kosovo-albanische 
Verhandlungsdelegation (zumindest offiziell) leiten sollte. Ein Tod 
zur Unzeit, heißt es. Wann wäre wohl die rechte Zeit gewesen? Die 
Verhandlungen jedenfalls werden dadurch zwar zeitlich, kaum aber 
atmosphärisch und schon gar nicht inhaltlich beeinflusst. Zwar mag in
Pristina nun heftig um die Nachfolge des Mannes mit dem Seidenschal 
gestritten werden. Doch egal wer siegt - die Verhandlungspositionen 
von Albanern und Serben bleiben so unvereinbar, wie sie es zu Rugovas
Lebzeiten waren. Auch der zum »Gandhi des Balkans« hochgelobte 
Dichter-Präsident wollte nichts anderes als die vollständige 
Unabhängigkeit Kosovos akzeptieren, und im Zweifelsfall wurde er von 
den »Radikalen« um Hashim Thaci beiseite gedrängt, man erinnere sich 
an Rambouillet 1999.
 So werden künftige Kosovo-Verhandlungen letztlich dadurch 
entschieden, welches staatsrechtliche Etikett die heutigen 
NATO-Protektoratsmächte den menschen-, waffen- und drogenhandelnden 
Clans aufzukleben bereit sind, die Europas Armenhaus in Wahrheit 
beherrschen. Denn »substanzielle Fortschritte auf dem Weg zu 
Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft« sind auch mehr 
als sechs Jahre nach dem NATO-Krieg nicht zu entdecken. Die stehen 
nur auf dem Papier der Beileidsbekundung Angela Merkels.

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