Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

"nd.DerTag": Ohne den Frieden ist alles nichts - Kommentar zum Sofortprogramm der Linkspartei als Grundlage für ein Mitte-links-Bündnis

Berlin (ots)

Während die mediale Aufmerksamkeit in der heißen Phase des Wahlkampfes in erster Linie den drei Kanzlerkandidaten gilt, müssen die kleineren Parteien um Aufmerksamkeit kämpfen. Die Linke hat nun den richtigen Zeitpunkt gewählt, um ein Sofortprogramm vorzulegen, das sie zusammen mit SPD und Grünen umsetzen könnte. Ihr geht es vor allem um soziale Verbesserungen und den Klimaschutz. Hier gibt es Gemeinsamkeiten bei Rot-Rot-Grün. Damit liegt Die Linke richtig. Von der Union und der FDP sind in diesen Bereichen hingegen keine großen Schritte zu erwarten.

Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn es bestehen nach wie vor große Differenzen zwischen den Mitte-links-Parteien in der Außenpolitik. Dabei geht es nicht nur um die Haltung zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr, Rüstungsexporten und zur Nato. Eine weitere wichtige Frage ist, welche Beziehungen die künftige Bundesregierung mit Russland pflegen würde. Ein Symbol hierfür ist die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, über die heftig gestritten wurde. Vor allem die Linkspartei und die Grünen liegen bei diesem Thema über Kreuz.

In ihrem Sofortprogramm erwähnt die Linke-Spitze einzelne heikle Punkte nicht. Sie will damit ihre Bereitschaft zeigen, im Bund zu regieren. Die Sorge ist offenbar groß, dass Wähler abspringen, weil sie ahnen, dass das Programm der Linken nur für vier weitere Jahre Oppositionsarbeit gedacht ist. Gleichzeitig muss der Parteiführung aber klar sein, dass die Friedenspolitik für viele ihrer Unterstützer von zentraler Bedeutung ist. Der frühere SPD-Kanzler Willy Brandt hat einmal gesagt: "Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts." Es deutet nichts darauf hin, dass dieser Satz bei seinen Nachfolgern um Kanzlerkandidat Olaf Scholz noch von Bedeutung ist. Von den Grünen ganz zu schweigen.

Pressekontakt:

nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 05.09.2021 – 18:01

    nd.derTag: Annalena Baerbock hat keine Zeit für "Bild"

    Berlin (ots) - Kann man gegen "Bild" sein? Und sie einfach ignorieren? Jürgen Klinsmann konnte es nicht, Gerhard Schröder wollte es nicht und Christian Wulff dachte tragischerweise, ein amtierender Bundespräsident hätte mehr Macht. Er rief in der Zentrale an, um sich zu beschweren, da war es um ihn geschehen. Das war 2012/2013 ein groteskes Lehrstück und am Ende trat Wulff zurück. Annalena Baerbock hat noch kein ...

  • 05.09.2021 – 17:57

    nd.DerTag

    Berlin (ots) - Die Sandinisten in Nicaragua genossen in den 1980ern große Solidarität in der deutschen Linken. Ob Kommunisten, Gewerkschafter oder kirchliche Akteure: Sie standen auf der Seite der fortschrittlichen Regierung in Managua im Kampf gegen den US-Imperialismus. Das ist heute anders. Präsident Daniel Ortega, der zusammen mit seiner Ehefrau Rosario Murillo das mittelamerikanische Land führt, ist in Misskredit geraten - und das zu Recht. Zwei Monate vor der ...