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Neues Deutschland: Lokführerstreik

Berlin (ots)

Das Vorgehen der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) ist brutal und fast schon verbrecherisch. Italienische Streikmethoden sind das! Die wild gewordenen Streikrabauken nehmen Bahnkunden in Geiselhaft. So tönten die Kommentarspalten als Reaktion auf den letzten Lokführerstreik. Spricht eigentlich irgendjemand von einer »Geiselhaft der Kunden«, wenn Supermärkte bestreikt werden?

Das Getöse im Blätterwald zeigt, wie weh der Lokführerstreik tut und wie erfolgreich er potenziell ist. Ein Streik, der nicht weh tut, bringt nichts. Dabei ist die Debatte typisch deutsch: Schön ruhig und ordentlich soll es zugehen. Ein bisschen Streik? Ja bitte, das steht schließlich im Gesetz. Bloß merken soll der deutsche Michel davon nichts, es höchstens abends in der Tagesschau sehen und sich moralisch auf der richtigen, der solidarischen Seite wähnen.

Da wird es komplexer. Was heißt Solidarität? Ist die Gesellschaft solidarisch mit den Streikenden? Ist die DGB-Konkurrenzgewerkschaft EVG solidarisch mit den Lokführern? Und ist die GDL solidarisch mit den Zugbegleitern, die überwiegend in der EVG organisiert sind? Letztgenannte Frage müssen sich die Berufsgewerkschaften - ob Ärzte, Piloten oder eben Lokführer - immer wieder stellen lassen. Sie stehen unter Egoismusverdacht. Die DGB-Gewerkschaften tun sich dagegen keinen Gefallen damit, gegen die kleinen, kampfstarken Organisationen zu wettern, wo sie können. Denn dieser Streit nützt letztlich nur den Arbeitgebern.

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