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Neues Deutschland: zum Deutsch-Vorstoß fürs Grundgesetz

Berlin (ots)

»Die Sprache der Liebe ist leis.« Ein doofer, aber
harmloser Schlager aus früherer Zeit. »Die Sprache der Bundesrepublik
ist Deutsch.« Das ist auch doof, aber nicht ganz so harmlos. Zum 
Glück spricht sie nicht, die Bundesrepublik. Denn wenn sie damit 
anfinge, würde alles Mögliche rauskommen, nur eines wäre es leider 
nicht: leis. Trotzdem wünscht die CDU diesen Satz seit dem jüngsten 
Parteitag ins Grundgesetz.
 Die Amtssprache in Deutschland ist Deutsch. Auch ohne Grundgesetz. 
Schön wäre es wohl, wenn darüber hinaus der Anteil gut gesprochener 
Sprache stiege, wenn der Anblick eines in Schiller versunkenen 
Jugendlichen keinen seiner Gefährten zur Frage »Was guckst du« 
inspirierte. Wäre diese Vorstellung mit dem Eintrag eines Satzes im 
Grundgesetz zu verwirklichen - dann sei es drum.
 So aber wirkt der Satz wie andere (Unter-)Schriftaktionen der CDU 
gegen Ausländer. Die Christlich-Demokratischen Linguisten fürchten 
nicht, sie lassen fürchten. Geht es um Schutz vor Überfremdung?
 D i e Sprache in Deutschland gibt es nicht. Wegen der Migranten, 
deren Integration man allein an ihrem Willen, Deutsch zu lernen, 
misst. Wegen Wenden und Sorben, die um die Erhaltung ihrer 
Minderheitensprachen kämpfen. Und wegen der Gedanken, deren Ausdruck 
die Sprache ist. Sonst würde man ja auch die CDU gar nicht mehr 
erkennen können.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 22

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