Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Literaturnobelpreis - Die Sprache des Sprachlosen Von Andreas Thiemann

Hagen (ots)

Nein, die Nobelpreis-Ehre war dem Bauernsohn und späteren Befreiungsarmisten Mo Yan wahrlich nicht in die Provinz-Wiege gelegt. Und dass er sich den Künstlernamen "Der Sprachlose" gegeben hat, ist in der langen Geschichte dieser weltbedeutendsten Literaturauszeichnung wohl auch einzigartig. In seiner Erzählung "Der durchsichtige rote Rettich" schrieb Mo Yan 1986: "Die Sonne scheint heute besonders prächtig. Selbst in den hintersten Winkeln des dunklen Gewölbes dringen ihre Strahlen. Ihr Widerschein lässt alles im Raum erstrahlen." Die Worte lesen sich heute wie eine phantasievolle Vision des jungen chinesischen Schriftstellers von einem fernen Erfolg, den er - und sein Land - heute tatsächlich errungen haben. "Nun auch noch der Literaturnobelpreis", mögen chinakritische Beobachter murren, doch in Literaturkreisen gilt die Auszeichnung keineswegs als unverdient. Mo Yans magischer Realismus ist gut lesbare Literatur, die modernes Schreiben mit traditionellem Denken poesievoll verbindet. Nicht völlig unkritisch gegenüber der Gegenwart, aber doch ohne jedes rebellische Aufbegehren formuliert Mo Yan seine Texte. Vielleicht ist am Ende sogar der sanfte Weg zur Veränderung erfolgreicher als der ungestüme Streit. Wir werden es lesen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 10.10.2012 – 20:53

    Westfalenpost: Zu Ärztehonoraren: Grundsatzproblem bleibt Von Lorenz Redicker

    Hagen (ots) - Kompromisse haben es an sich, dass danach meist keine der streitenden Parteien so richtig zufrieden ist. So kann die Reaktion auf die Grundsatz-Einigung über die Ärzte-Honorare nicht überraschen. Besonders die freien Ärzteverbände zeigen sich unversöhnlich. Von den Milliarden-Überschüssen der Krankenkassen hätten sie gern ein größeres Stück ...

  • 10.10.2012 – 20:51

    Westfalenpost: Zu steigenden Asylbewerberzahlen: Nicht explosiv Von Nina Grunsky

    Hagen (ots) - Eines vorweg: Die Lage ist nicht dramatisch, nicht explosiv. Sprengkraft hat es höchstens, solche Vokabeln inflationär zu verwenden. 40.200 Asylbewerber sind von Januar bis August dieses Jahres nach Deutschland gekommen. Das sind zugegeben 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aber zum Vergleich: 450.000 Menschen suchten 1992 hierzulande Zuflucht. ...

  • 09.10.2012 – 20:53

    Westfalenpost: Merkel in Athen: Der Besuch der bösen Fee Von Winfried Dolderer

    Hagen (ots) - Was Angela Merkel gestern in Athen erlebt hat, zumindest, wenn ihr ein Blick über die Polizeisperren hinweg vergönnt gewesen sein sollte, war die Probe auf den Wahrheitsgehalt ihres Mantras: Scheitert der Euro, scheitert Europa? Der Empfang, den ihr eine umfangreiche Demonstrantenmenge jetzt bereitet hat, legt eine ketzerische Gegenfrage nahe: Müssen ...