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Westfalenpost: Landesparteitag NRW-CDU: Laschet bleibt unter Partei-Beobachtung Von Winfried Goebels

Hagen (ots)

Verunsicherung, Unbehagen, Frust - der gnadenlose Absturz der CDU in NRW sitzt der Parteibasis mächtig in den Gliedern. Von Aufbruch keine Spur. Auf dem Landesparteitag in Krefeld leisteten die Delegierten Trauerarbeit. Armin Laschets Wahl zum Landeschef war keine Krönungsmesse, der "Trümmermann" der NRW-CDU bleibt unter Partei-Beobachtung. Der Zeitpunkt, den Berlinern nach der 26-Prozent-Pleite in NRW die Muskeln zu zeigen, könnte günstiger sein. Laschet dürfte nun genug zu tun haben, den eigenen Landesverband aufzurichten. Die Partei steckt in einer tiefen Sinnkrise. Das Trio der drei "Ls" - Laschet, Laumann, Löttgen - steht vor einer Mammutaufgabe. Die überfällige Fehleranalyse nach der verlorenen NRW-Wahl hat sich die CDU bisher erspart. Noch sind die Wunden zu frisch - aber die Abrechnung mit Röttgens Ego-Trip wird kommen. Der dürfte die politische Zukunft dann endgültig hinter sich haben. Die CDU hat verstanden: keine halbherzige Kandidatur mehr. Laschet ist kein Obama und erst recht kein politischer Messias. Seit Samstag hat die NRW-CDU aber wieder einen Landeschef, der seine Aufgabe in NRW sieht. Die Landespartei steht vor fünf Jahren harter Graswurzelarbeit. Die Zeiten sind schnelllebig, die Wähler sprunghaft - bei der Bundestagswahl im Herbst 2013 muss Laschet erstmals liefern. Die Funktion als soziales Gewissen der Partei hat lange Tradition. Parallel müssen das Wirtschaftsprofil geschärft und der Druck auf die Bundespartei für klare Inhalte erhöht werden. Der Parteitag war kein Parteitag des Aufbruchs. Laschet wird breite Teile der Partei vom Charme der in der Not geborenen Doppelspitze in Partei und Fraktion erst noch überzeugen müssen. Er muss städtische und ländliche Milieus zufrieden stellen und konservative, christliche und moderne Mitglieder aktivieren. Ein schwerer Weg - aber Laschet hat nur diese eine Chance.

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