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Westfalenpost: Ein Dogma fällt

Hagen (ots)

SPD öffnet sich zur Linkspartei
Von Winfried Dolderer
Man kann noch so viele Worte darum machen: Bei den Sozialdemokraten 
ist ein Dogma gefallen. Eines, das der Parteichef selber aufgestellt 
und jetzt auch selber wieder abgeräumt hat. Es lautete: Linke im 
Osten sind vernunftbegabt; somit denkbare Partner. Linke im Westen 
sind Spinner, also igitt.
Die Unterscheidung nahm sich von vornherein reichlich gekünstelt und 
mithin wenig glaubwürdig aus. Schließlich ist gerade die West-Linke, 
soviel skurrile Gestalten sich bei ihr derzeit auch tummeln, Fleisch 
vom Fleische der SPD. Unterschiede zwischen dem, was die Linke, und 
dem, was eine Mehrheit der SPD-Genossen an der Basis will, müsste man
mit der Lupe suchen. Ähnlich sind einst ja auch die Grünen 
entstanden. Das Verhalten der SPD gegenüber der Linken folgt einem 
seit damals vertrauten Muster: Man versucht zunächst, das unliebsame 
Absprengsel durch Missachtung zu verdrängen, und wenn das nicht 
funktioniert, paktiert man eben. Zunächst in Ländern, schließlich 
auch im Bund. Nur dass diesmal das Schamintervall, der zeitliche 
Abstand zwischen Dachlatten-Drohung und Umarmung, fast unanständig 
kurz scheint.
Die Frage ist ja auch, wie die politische Landschaft künftig aussehen
wird. Weiterhin wie seit einem Vierteljahrhundert gewohnt in zwei 
"Lager" geteilt? Oder vielgestaltiger? An der Überwindung der 
Lagergrenze versucht sich nach der Hamburg-Wahl die CDU, indem sie 
die Grünen umwirbt. Mit einem Pakt zwischen Sozialdemokraten und 
Sozialisten hingegen würde sich die vertraute Fontstellung festigen. 
Da konkurrieren auch politische Entwicklungsmodelle.

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