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Westfalenpost

Westfalenpost: Erklärungsnotstand

Hagen (ots)

Zu späte Reaktion von Josef Ackermann
Von Jörg Bartmann
Die Irrungen und Wirrungen im aktuellen Bankengeschäft sind nicht 
dazu angetan, Vertrauen zu entwickeln. Das gilt im besonderen Maße 
für den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Erst hat er seinen 
Kollegen die Leviten gelesen, dann folgte eine Gewinnwarnung für sein
eigenes Haus. Vom Stil des Schweizers mal abgesehen, kommen 
Ackermanns Eingeständnisse in der Krise der Finanzmärkte zu spät. 
Damit hat er die Vermutung gestützt, erst öffentlich aufzutreten, 
wenn die schlechte Stimmung kippt. Auch damit scheint der 
Branchenprimus schief zu liegen, denn die Euphorie der Märkte nach 
der US-Zinssenkung ist verpufft, weitere Bankhäuser müssen ihre 
Gewinnmargen minimieren.
 Es ist auch alles andere als beruhigend, wenn Josef Ackermann 
hilflos einräumt, dass es unkalkulierte Risiken auf den 
globalisierten Finanzmärkten gibt, ohne gezielte 
Steuerungsmöglichkeiten. Aber über einen Plan die Löcher der 
Fehlspekulation zu schließen, verfügt die Deutsche Bank bereits. Zum 
Leidwesen der potenziellen Mitarbeiter - die geplanten 4000 neuen 
Stellen liegen erst einmal auf Eis.
 Und die Hoffnung, dass es sich um "Peanuts" handelt, scheint 
ebenfalls überholt. Längst geht es nicht mehr um den 
US-Hypothenmarkt, sondern um alle möglichen Kredite, die über 
unterschiedliche Institute verkauft wurden. In diesem Geflecht soll 
die Deutsche Bank ja auch bei der IKB-Mittelstandsbank gut verdient 
haben und sie mit in die Schieflage gebracht haben. Was bleibt ist 
Verunsicherung und Mißtrauen gegenüber einem kleinlauter gewordenen 
Banker, der deutlich in Erklärungsnotstand geraten ist.

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