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NOZ: NOZ: Neuer Intendant Chris Dercon verspricht: Die Volksbühne bleibt ein Theater

Osnabrück (ots)

Neuer Intendant Chris Dercon verspricht: Die Volksbühne bleibt ein Theater

Berliner Bühne soll zu einem Ort für neue Allianzen der Künste werden

Berlin. Die heftige, ja bisweilen hasserfüllte Kritik, mit der Chris Dercons Berufung als Intendant an die Berliner Volksbühne quittiert wurde, hat bei dem belgischen Kurator Spuren hinterlassen. "Man muss Hass und Kritik unterscheiden. Mit Kritik kann ich sehr gut umgehen, mit Konflikten auch. Hass aber ist Ausdruck einer Gesellschaft, die anders, nämlich aggressiv miteinander kommuniziert. Das gibt es leider überall", sagte Chris Dercon der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Die Kunst habe ihre Unschuld verloren. Sie sei "nicht mehr das Erhabene", sondern gehöre zum Leben wie andere Medien auch. Obwohl er das Eröffnungswochenende unter anderem mit Performances mit Tino Sehgal starte, wolle er aus dem Theater kein Museum machen. "Die Volksbühne bleibt ein Theater", versprach Dercon. Er wolle die Volksbühne zu einem Ort neuer Erfahrungen machen. "Es geht darum, verschiedene künstlerische Disziplinen zusammenzubringen, ohne dabei ihre Eigenheiten aus den Augen zu verlieren", umriss Dercon sein Programm. Künstler seien gerade dabei, neue Allianzen zu schließen. Es gehe jetzt darum, "neue Zwischenkünste anzudeuten". "Wir möchten die Neugier auf das Fremde, auf das Experiment, auf neue Verbindungen und künstlerische Begegnungen auch jenseits des klassischen Literatur- und Sprechtheaters wecken", fasste Dercon sein künstlerisches Programm zusammen. Er sehe sich als "Moderator von Veränderungen". Der belgische Kurator Chris Dercon war 2015 zum Nachfolger des langjährigen Intendanten der Volksbühne Frank Castorf bestimmt worden. Die Entscheidung für einen Kurator an der Spitze eines wichtigen Theaters hatte heftige Kontroversen in der Kulturwelt ausgelöst.

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