Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Syrien

Osnabrück (ots)

In der Sackgasse

In Krisenzeiten ist es ein hohes Gut, Vernunft und Besonnenheit zu bewahren. Beides haben die Regierungen in Washington, London und Paris in den vergangenen Tagen vermissen lassen. Ihr verbales Gepolter von einem Militärschlag in Syrien hat die ganze Region in Panik versetzt: Es hat Tausende Menschen in die Flucht getrieben, die Armeen der Nachbarstaaten aufgescheucht und den Gegenspielern dankbare Vorlagen für aggressive Drohgebärden geliefert.

Immerhin rudern die einsatzwilligen Westmächte nun zurück. US-Präsident Barack Obama wiegelt ab, über einen Militärschlag sei noch nicht entschieden. Großbritanniens Premier David Cameron will nun doch das Ergebnis der UN-Chemiewaffenexperten abwarten, die in Syrien nach Giftgas suchen. Auch Frankreichs Staatschef François Hollande äußert sich auf einmal zögerlich.

So richtig diese Zurückhaltung ist: Sie kommt zu spät. Nun hängt die Glaubwürdigkeit dieser Staaten und vor allem der USA davon ab, ob sie ihrer vorschnellen Ankündigung Taten folgen lassen. Sie haben sich selbst in eine Sackgasse befördert, aus der ein Rückzug ohne Gesichtsverlust kaum mehr möglich ist. Dass von der anfänglichen Entschlossenheit nur noch wenig zu spüren ist, untermauert das Bild des zaudernden Westens in der arabischen Welt. Um diesem Klischee zu entkommen, müsste er nun militärisch eingreifen, ein bitteres Resultat seiner vorherigen Kopflosigkeit.

Franziska Kückmann

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 29.08.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Versicherungen / Finanzen / Schweiz

    Osnabrück (ots) - Eine Geste, die Fragen aufwirft Binnen weniger Wochen nehmen sich zwei Schweizer Top-Manager das Leben. Und eine der schillerndsten Figuren der Finanzwelt tritt zurück. Die Schicksale der beiden Spitzenlenker erschüttern, auch weil sie unweigerlich mit den aufreibenden Positionen der Männer in Verbindung gebracht werden. Fallende Kurse, steigende ...

  • 29.08.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Missbrauch

    Osnabrück (ots) - Am Ball bleiben Die Bilanz ist traurig: Noch immer geschieht zu wenig, um den Opfern sexuellen Kindesmissbrauchs zu helfen. Natürlich kann nichts das Geschehene ungeschehen machen. Dennoch muss die Gesellschaft bestmögliche Hilfe leisten. Versprochene Unterstützung wie der 100-Millionen-Euro-Fonds darf kein Lippenbekenntnis bleiben. Die Verzögerungstaktik, wie sie etwa die Bundesländer an den Tag ...

  • 29.08.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Bundestag / SPD

    Osnabrück (ots) - Rock 'n' Roll im Wartesaal Kleiner Lichtblick für die SPD: Peer Steinbrück hat nach seinem verstolperten Start als Kanzlerkandidat einigermaßen Tritt gefasst und läuft verbal langsam wieder zur alten Form auf. Schade nur für die Sozialdemokraten, dass sie trotzdem im Umfragetief verharren. Dass sie das Ruder bis zur Bundestagswahl noch herumreißen werden, ist nicht unmöglich, aber eher ...