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Neue OZ: Kommentar zu Brics/Brasilien/Russland/Indien/China/Südafrika

Osnabrück (ots)

Der Lack ist ab

Vom "Kern einer neuen Weltordnung", wie es sich Moskau wünscht, sind die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika noch weit entfernt. Stattdessen ist an einigen Stellen der Lack ab: Das Wachstum lässt nach, auch wenn es im Vergleich zu den Industrienationen noch immer hoch ist. Enttäuschte Investoren pumpen Geld lieber etwa in die Philippinen und nach Nigeria - oder zu alten Bekannten wie Japan und den USA. Kühne Prognosen, dass die USA bald vom Thron gestoßen werden, haben sich bisher nicht bewahrheitet. Grund für das gebremste Wachstum ist dabei ausgerechnet die Stagnation in den entwickelten Ländern - vor allem der Euro-Zone. Gerade Südafrika wird davon hart getroffen, denn das Land exportiert ein Drittel seiner Fertigwaren dorthin. Hinzu kommt im Falle Chinas die alternde Gesellschaft oder in Indien die schwache Infrastruktur. Dass die Schwellenländer nun eine eigene Entwicklungsbank gründen wollen, sollte nicht überbewertet werden: Sie werden es nicht so schnell schaffen, die Dominanz von sieben Jahrzehnten durch die konkurrierende und westlich geprägte Weltbank zu brechen. Es ziehen wohl noch viele Jahre ins Land, bis die neue Institution überhaupt ihre Arbeit aufnimmt. Denn bei der Umsetzung gestalten sich die Verhandlungen der BRICS - die alle ihre eigene Agenda verfolgen - schwierig. Die Staatengruppe muss mehr Tempo vorlegen, will sie nicht als Debattierklub geschmäht werden.

Fabian Löhe

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