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Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien
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Australien

Osnabrück (ots)

Rasend schnelle Druckwelle

Es ist tragisch und zugleich irritierend, dass sich die Londoner Krankenschwester Jacintha Saldanha allem Anschein nach das Leben nahm, weil sie auf einen Scherz hereingefallen war. Offenbar hat der Telefonstreich eines australischen Moderatoren-Duos das Ehr- und Schamgefühl der indischstämmigen Mitarbeiterin in der Privatklinik, in der Herzogin Kate ihre Schwangerschaftsübelkeit kurierte, so sehr verletzt, dass diese keinen anderen Ausweg mehr sah.

Das macht sprachlos und betroffen, zumal Saldanha nicht einmal Informationen über Kates Zustand preisgegeben hatte. Doch den beiden Anrufern Mel Greig und Michael Christian, die sich als Queen und Prinz Charles ausgaben, die alleinige moralische Schuld für den Tod zu geben, schießt übers Ziel hinaus. Vor allem deswegen, weil gerade jene Boulevardblätter, die sich anfangs noch am lautesten über den Fake lustig gemacht hatten, nun wütende Kommentare gegen den Radiosender und seine Moderatoren veröffentlichen.

Der Anruf war harmlos und in keinster Weise böse gemeint. Man erinnere sich an Hape Kerkeling, der einst, als Königin Beatrix verkleidet, zum Mittagessen des Bundespräsidenten wollte. Die ganze Nation hat darüber gelacht. In diesem Fall war es die ganze Welt. Und genau das ist das Problem: Heute ist die Gefahr, via Internet und Facebook rasend schnell und extrem am öffentlichen Pranger zu stehen, enorm gestiegen. Viele halten dieser Druckwelle nicht stand.

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