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Neue OZ: Kommentar zum Tod von Václav Havel

Osnabrück (ots)

Havels Vermächtnis

Vor wenigen Tagen brachte er todkrank die Kraft auf, den Dalai Lama in Prag zu empfangen. Noch einmal wurde anschaulich, dass Václav Havel ein Standhafter war, einer, der seinen Idealen treu blieb bis zum Ende. Mit sich zufrieden zu sein und den Kampf gegen das Unrecht anderen zu überlassen war für ihn undenkbar. Havel engagierte sich mit seiner Stiftung Forum 2000 für jene, denen noch keine "Samtene Revolution" gelungen ist wie 1989 ihm und seinen Landsleuten. Das Forum unterstützt Demokratiebestrebungen weltweit.

Das Leben in Opposition zum CSSR-Regime formte Havels Persönlichkeit zu der Integrität, die alle spürten, die ihn kennenlernten. Sie zeigte sich, als er dem Drängen der plötzlich freien, aber unsicheren Menschen nachgab und sich in Demut als Präsident an ihre Spitze stellte. Sie erhob ihn über die Winkelzüge und Egoismen der tschechischen Politik späterer Jahre. Einen wie ihn hat das Land nicht mehr.

Havels gesellschaftliches Wirken wurzelte tief in absoluten Werten und in Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Beispiel gegeben zu haben, Aufrichtigkeit als Politiker und Mensch vorgelebt zu haben ist Václav Havels Vermächtnis. An ihm müssen Politiker sich messen lassen und sich selbst messen - in Tschechien, in Deutschland, in Europa, jetzt und in der Zukunft. Havel hat den Maßstab gesetzt für politisches Handeln in guten Zeiten wie in schwierigen. In Letzteren - und wir sind mittendrin - zeigt sich, wer Format hat.

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