Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt
September

Osnabrück (ots)

Völlig überschätzt

Die Arbeitslosenzahlen waren im wiedervereinigten Deutschland niemals niedriger als jetzt. Wenn aber angesichts dieser Rekorde selbst Politiker nicht jubeln wollen, ist Vorsicht angebracht. Aus gutem Grund: Zum einen sind die monatlichen Werte geschönt. So werden beispielsweise alle Erwerbslosen in Weiterbildungsmaßnahmen aus der Statistik herausgenommen, obwohl sie keinen Job haben. Würden sie ehrlicherweise eingerechnet, müsste von mindestens vier Millionen Arbeitslosen die Rede sein. Auch das größer werdende Problem des Facharbeitermangels verfälscht die Zahlen nach unten.

Zweitens sagen die Monatsfakten aus Nürnberg nichts über die Qualität der Jobs aus. Gerade Berufseinsteiger landen immer öfter in prekären Arbeitsverhältnissen, befristet und mit niedriger Bezahlung. Und drittens: Nicht nur der Chef der Arbeitsagentur warnt, dass die jüngsten Turbulenzen der internationalen Finanzmärkte den deutschen Arbeitsmarkt noch nicht erreicht haben. Leicht verständlich, wenn Jürgen Weise deshalb jetzt keine Erwartungshaltung aufbauen möchte, die schon bald von der Wirklichkeit zerstört werden könnte. Vom Aufschwung des vergangenen Jahres ist jedenfalls nur noch wenig zu spüren. Der Zustand der Wirtschaft wird künftig immer weniger an den Arbeitslosenzahlen ablesbar sein. Ihre Bedeutung wird völlig überschätzt, es gibt auf dem Job-Markt keinen Grund zum Jubeln.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 29.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Euro-Rettungsschirm

    Osnabrück (ots) - Signal an Europa Etappensieg für Angela Merkel. Der Bundestag hat die Erweiterung des Euro-Rettungsfonds mit Kanzler-Mehrheit gebilligt. Das ist angesichts der vorherigen Zweifel an der Geschlossenheit der Koalition zweifellos ein Erfolg. Da auch die Opposition mehrheitlich zugestimmt hat, sendet der Bundestag ein klares Signal an die Partner in der EU und die Finanzmärkte: Die stärkste ...

  • 29.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Theater

    Osnabrück (ots) - Vorsicht, Kaffeesatz! Statistiken reizen zu Prognosen. Dass da oft nicht mehr als Kaffeesatzleserei betrieben wird, macht Matthias Köhn, Osnabrücks kaufmännischer Direktor am Stadttheater, indirekt deutlich. Nicht etwa eine Verschiebung der Zuschauergunst ist momentan im Gange, hin zum Konzert und zum Kinder-und Jugendtheater. Sondern wahrscheinlich ist die Vorstellungszahl im einen Bereich gleich geblieben oder gar geschrumpft, im anderen hingegen ...

  • 29.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Telekommunikation / Nokia / Rumänien

    Osnabrück (ots) - Karawane im Sand Wer erinnert sich nicht an den Aufschrei der Empörung aus dem Jahr 2008, als Nokia die Produktion in Bochum einstampfte, ungeachtet der 88 Millionen Euro Subventionen, die der Konzern für den Bau des Werkes erhalten hatte? Und just zur selben Zeit, als Nokia einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro auswies, Ex-Finanzminister Peer ...