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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Bundeswehr
Gabriel

Osnabrück (ots)

Wer nicht mehr lügt, ist selber schuld
Wie schäbig: Kaum benennt die Regierung den Krieg in Afghanistan 
als das, was er ist, da fordert SPD-Chef Sigmar Gabriel, nun solle 
sich die Kanzlerin gefälligst im Bundestag ein Kriegs-Mandat 
besorgen. Dem wohnt die Logik inne: Wir haben die deutsche 
Bevölkerung acht Jahre erfolgreich über den Charakter dieses 
Bundeswehr-Einsatzes belogen; wer nicht länger lügt, ist selber 
schuld.
Die Lage in Afghanistan, die Risiken für die Soldaten taugen aber 
nicht als Resonanzboden für das populistische Getöse, mit dem Gabriel
ein ums andere Mal versucht, aus der Abneigung vieler Deutscher gegen
die militärische Einmischung in Afghanistan Kapital zu schlagen. 
Allein, den SPD-Chef kümmert das nicht.
Dafür gibt es zwei Erklärungen. Keine gereicht ihm zur Ehre. 
Entweder will Gabriel an der Lüge festhalten, es gehe in Afghanistan 
bloß ums bewaffnete Schulenbauen. Oder er kennt die neun 
UNO-Beschlüsse nicht, auf die der Einsatz der ISAF-Schutztruppe baut.
Stets ist darin von "Terrorismus ausrotten", vom Frieden-Erzwingen 
die Rede. Man muss kein Militärexperte sein, um zu verstehen: Das hat
zur Not mit kriegerischem Handeln zu tun.
Das war seit den Anfängen 2001 nie anders. Auch wenn ein Gerhard 
Schröder, ein Peter Struck, ein Franz Josef Jung und eine - ja, sie 
auch - Angela Merkel über Jahre den gegenteiligen Eindruck erweckt 
haben. Reichte das mit SPD-Stimmen beschlossene Mandat des 
Bundestages bisher, reicht es also auch jetzt.

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Telefon: 0541/310 207

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