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Neue OZ: Kommentar zum Atom-Gipfel in Washington

Osnabrück (ots)

Belastende Doppelmoral
Diese Woche der Abrüstungsvertrag mit den Russen, nächste Woche 
der Gipfel zur Atomsicherheit: Barack Obama wollte den diplomatischen
Doppelschlag. Doch Israels Premier Netanjahu machte dem 
Friedensnobelpreisträger einen Strich durch die Rechnung, bevor Teil 
zwei des Gipfelduos überhaupt begonnen hat: Er kommt nicht.
Der symbolische Gehalt dieser Absage ist freilich größer als die 
reale Bedeutung. Vielleicht hätte es das Treffen sogar ad absurdum 
geführt, wenn ausgerechnet der nicht eben zimperliche Regierungschef 
eines mehr oder weniger heimlichen Atomwaffenstaats im Einklang mit 
anderen Nationen den sicheren Umgang mit strahlenden Stoffen 
gefordert oder gar vereinbart hätte. Schließlich weigert sich das 
Land in einer seltsamen Allianz mit Staaten wie Nordkorea oder 
Pakistan beharrlich, den Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen.
Insofern ist es nachrangig, dass die Delegation ohne Netanjahu 
erscheint. Denn das andere Thema - welche Kernwaffen Israel besitzt, 
wem und warum es damit droht - würde auf dieser Konferenz ohnehin 
nicht geklärt werden.
Geschehen aber muss es, und dies sollte Teil drei von Obamas 
Anti-Atom-Offensive sein. Die eigene sowie israelische Doppelmoral in
dieser Frage belastet den Friedensprozess im Nahen Osten ungemein. 
Gelingen dem US-Präsidenten hier Fortschritte, er hätte glatt einen 
zweiten Nobelpreis verdient. Beginnen muss er damit freilich bei der 
Israel-Politik seines eigenen Landes.

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Telefon: 0541/310 207

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