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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
Haushalt

Osnabrück (ots)

Merkel ist nicht Herkules
Jetzt ist es amtlich. Die Bundesregierung darf so viel frisches 
Geld leihen wie nie zuvor. Mit 80 Milliarden Euro läuft ein Viertel 
der Ausgaben auf Pump. Das entspricht genau der Summe, die der Bund 
als Zuschuss in die Rentenversicherung steckt - was die 
Parlamentarier freilich nicht daran hinderte, eine Rentengarantie zu 
beschließen, obwohl derzeitige Ruheständler einen so hohen Anteil 
ihres Einkommens erhalten wie keine absehbare Generation nach ihnen 
mehr.
Täte so etwas eine Bank, wäre die Politik sehr schnell dabei, es 
als unverantwortliches Zocken zu verdammen. Und in der Tat macht sie 
nichts anderes, als durchaus mit Risiko auf wirtschaftlich bessere 
Zeiten zu wetten. Folge: Deutschland steht vor einer Herkulesaufgabe,
wie die Kanzlerin es richtig beschreibt.
Wenn das so ist, sollte man damit beginnen, sie zu lösen. 
Stattdessen erlebt das Land ein schwarz-gelbes Hickhack, das vor der 
Bundestagswahl selbst politische Gegner der vermeintlichen 
Wunschpartner nicht erwarten konnten. Merkels zauderlicher, geradezu 
ängstlicher Stil hat bei einer auf Ausgleich angewiesenen Großen 
Koalition mit der SPD ganz gut funktioniert. In einem nach Führung 
rufenden bürgerlichen Bündnis ist ihre Schwäche fatal. Denn die 
Kanzlerin mag vieles sein, aber sie ist kein Herkules. Ein 
griechisches Epos wird hier also nicht geschrieben, eher eine 
Tragödie.

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