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Neue OZ: Kommentar zu Personalien
EKD
Käßmann

Osnabrück (ots)

Ein tragischer Fall
Eine Trunkenheitsfahrt ist keine lässliche Sünde, sondern ein 
Straftatbestand. Darüber helfen die Vertrauensbekundungen für 
Bischöfin Margot Käßmann nicht hinweg. Sie ist behaftet mit 
menschlichem Makel. Sie kann endgültig nicht mehr Vorbild sein. Nur 
lau fiel die Unterstützung der Amtskirche aus, denn sie schob der 
Oberhirtin die Entscheidung zu. Käßmann blieb nichts anderes als der 
Rücktritt. Ein tiefer Fall mit tragischen Zügen. So apodiktisch wie 
gegen den Afghanistankrieg zog die hochbegabte Rednerin und Theologin
gegen Alkohol und Drogen zu Felde. Wer so scharf das Wort gegen 
andere führt, darf nicht mit Barmherzigkeit rechnen. Unfehlbarkeit 
hat die evangelische Kirche nie beansprucht. Glaubwürdigkeit schon.
Es ist gut, dass Käßmann durch eine schnelle Reaktion das hämische
Gelächter an den Stammtischen zum Verstummen bringt. Die Gerüchte um 
ihre nächtliche Alkoholfahrt hätte sie weder durch Bekenntnisse der 
Reue noch durch eine Medienoffensive ersticken können. Nach ihrer 
Scheidung hat sie den Kampf aufgenommen, dieser Tabubruch wurde ihr 
verziehen. Eine zweite Häme-Welle mochte sie sich und anderen nicht 
zumuten. Mit dieser charismatischen Frau verlieren die Protestanten 
ein frisches und kluges Gesicht. Käßmann hat hohe Ansprüche gestellt.
Zuletzt auch an sich selbst.

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Telefon: 0541/310 207

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