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Philologenverband: Weitere Stundenkürzung an Gymnasien wäre verantwortungslos

Berlin (ots)

Der Vorschlag des saarländischen Bildungsministers
Jürgen Schreier, die bislang von der Kultusministerkonferenz (KMK) 
vorgeschriebene Mindeststundenzahl bis zum Abitur weiter abzusenken, 
stößt beim Deutschen Philologenverband auf Unverständnis und 
Ablehnung.
Der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger kritisierte den 
Vorstoß aus dem Saarland, der offensichtlich auch von anderen 
unionsregierten Bundesländern unterstützt werde, als wenig durchdacht
und letztendlich verantwortungslos. Eine weitere Stundenkürzung würde
zu empfindlichen Niveauverlusten führen und das Abitur entwerten. 
Wörtlich sagte er: "Schon heute leistet es sich Deutschland, seinen 
Abiturienten mit rund 9500 Vollzeitstunden bis zum Abitur erheblich 
weniger Unterricht anzubieten als fast alle anderen Industriestaaten.
In Frankreich sind dies 11500 Unterrichtsstunden, in England fast 
12000. Jedermann musste seinerzeit klar sein, dass die Verkürzung der
Gymnasialzeit auf acht Jahre nicht mit Halbtagsunterricht zu machen 
ist." Meidinger machte darauf aufmerksam, dass außerhalb Deutschlands
der Ganztagsunterricht die Norm an abiturvorbereitenden Schulen ist.
Der DPhV-Vorsitzende betonte außerdem, dass bereits die 
Schulzeitverkürzung zu empfindlichen Stundenkürzungen an den 
deutschen Gymnasien geführt habe, da nur ein Teil der Schulstunden 
des wegfallenden Schuljahres auf die verbliebenen Schuljahre umgelegt
worden sei. So seien allein in Bayern 10 bis 14 Jahreswochenstunden 
im achtjährigen Gymnasium gekürzt worden.
Der Verbandsvorsitzende erinnerte daran, dass die Mindestzahl von 
265 Jahreswochen-stunden von den alten Bundesländern nach der Wende 
als Bedingung für die Anerkennung der achtjährigen Gymnasialzeit in 
den neuen Bundesländern durchgesetzt worden sei. "Jetzt, da nach der 
Schulzeitverkürzung die alten Bundesländer in der Verpflichtung 
stehen, den Nachmittagsunterricht auszuweiten, wollen sich einige von
diesen Bundesländern offensichtlich davor drücken. Das ist erstens 
falsch und zweitens unanständig", fügte der DPhV-Chef an.
Außerdem seien durch das IZBB-Programm der Bundesregierung 
inzwischen weit über eine Milliarde Euro in den Ausbau der 
Mittagsbetreuung und des Ganztagsunterrichts an den Gymnasien 
geflossen. "Wollen die betroffenen Bundesländer dieses Geld nun 
wieder zurückzahlen?", fragte Meidinger abschließend.

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de

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