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Flughafen Frankfurt: neue Flugroute mit weniger Lärmbelastung

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Pressemitteilung

Freiburg/Berlin, 19. August 2019

Flughafen Frankfurt: neue Flugroute mit weniger Lärmbelastung

Das Forum Flughafen und Region (FFR) hat heute eine neue Abflugroute für den Flughafen Frankfurt vorgestellt. Die Entscheidung über die optimierte Route ist das Ergebnis eines ausführlichen Diskussionsprozesses mit der Bevölkerung und den von der Veränderung betroffenen Kommunen. Dieser war im Frühjahr 2018 gestartet und ist Teil des Maßnahmenprogramms Aktiver Schallschutz. Das Öko-Institut hat den Prozess wissenschaftlich begleitet.

Nördliche Flugroute empfohlen

Der heute vorgestellte neue Verlauf der Flugroute liegt im Vergleich zur bisher genutzten Route "AMTIX kurz" deutlich weiter nördlich - zwischen dem Darmstädter Stadtteil Wixhausen und der Gemeinde Erzhausen. Beide werden durch die Maßnahme stärker von Lärm belastet. Im Gegenzug werden in den dichter besiedelten Darmstädter Stadtteilen Arheilgen und Kranichstein tausende Einwohner von Fluglärm entlastet. An diesen führt die Route AMTIX kurz heute dicht vorbei.

Die nun empfohlene Variante schneidet hinsichtlich ihrer Lärmwirkung im Vergleich zu acht anderen Optionen am besten ab und wurde daher vom FFR zur Umsetzung empfohlen. Über die Maßnahme berät nun als nächstes die Fluglärmkommission Frankfurt.

"Die Verlegung von Flugrouten und damit die Verlagerung von Fluglärm ist immer ein Abwägungsprozess", erläutert Christoph Brunn, Leiter der wissenschaftlichen Begleitung am Öko-Institut. "Wichtig war allen Beteiligten, dass in der Gesamtbilanz die Anzahl der von Fluglärm hochbelästigten Menschen möglichst stark sinkt und die Anzahl der Hochbetroffenen nicht steigt."

Hintergrund zum Konsultationsprozess

Anfang 2018 hat das FFR beschlossen, weitere Maßnahmen zum Schutz vor Fluglärm umzusetzen. Ein Schwerpunkt des Programms Aktiver Schallschutz war dabei, dicht besiedelte Gebiete des Darmstädter Nordens zu umfliegen, um so Lärmbelastungen für möglichst viele Menschen zu reduzieren.

Dafür sollte die Abflugroute "AMTIX kurz" verändert werden. Insgesamt hat das FFR acht neue Routen entwickelt und deren Lärmwirkungen sowohl für den Tag als auch die Nacht miteinander verglichen. Wie sich die Routenverlegung auf die Menschen unter anderem in Darmstadt, Erzhausen und auch in anderen Kommunen konkret auswirken, wurde von Juni bis Ende 2018 in einer öffentlichen Konsultation mit der Bevölkerung vor Ort diskutiert.

Im Verlaufe dieses Prozesses haben Expertinnen und Experten lokale Entlastungen und Belastungen abgewogen, um die beste Gesamtbilanz zu ermitteln. Zudem wurden weitere im Rahmen des Konsultationsprozesses eingebrachte Optionen und Vorschläge geprüft. Das Öko-Institut hat die Arbeiten koordiniert und die Ergebnisse für das Konsultationsverfahren aufbereitet und vorgestellt.

Als Ergebnisse der Diskussionen hat das FFR unter anderem das zur Beurteilung der Lärmwirkung genutzte Instrumentarium noch einmal angepasst und zusätzliche Varianten geprüft.

"Wir haben die Lärmauswirkungen von insgesamt acht Optionen mit Hilfe des Frankfurter Fluglärm Index 2.0 geprüft", fasst Christoph Brunn den Konsultationsprozess zusammen. "Nachdem wir alle Vorschläge transparent bewertet und mit den Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern sehr vertrauensvoll und sachlich diskutiert haben, lautet die Empfehlung des FFR nun, die heute vorgestellte neue Variante umzusetzen, um so Darmstadt-Arheilgen und Kranichstein zu entlasten."

Weitere Informationen

Stellungnahme des Experten­gremiums aktiver Schallschutz zur Maßnahme "Laterale Optimierung AMTIX kurz"

Website "Konsultationsverfahren AMTIX kurz" des Forums Flughafen & Region

Weitere Informationen zum Maßnahmenprogramm Aktiver Schallschutz des Öko-Instituts

Website "Aktiver Schallschutz" des Forums Flughafen & Region

Ansprechpartner und -partnerin am Öko-Institut

Christoph Brunn

Stellv. Leiter des Institutsbereichs

Umweltrecht & Governance

Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt

Telefon: +49 6151 8191-128

E-Mail: c.brunn@oeko.de

Cara-Sophie Scherf

Senior Researcher im Institutsbereich

Umweltrecht & Governance

Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt

Telefon: +49 6151 8191-105

E-Mail: c.scherf@oeko.de

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