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WAZ: Gerechtere Lehrerarbeitszeit: Einen Versuch wert - Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Natürlich ist es ungerecht, wenn die Arbeitsleistung
von Lehrern allein nach der Zahl ihrer Unterrichtsstunden bemessen 
wird. Eine Stunde Biologie in unteren Jahrgangsstufen erfordert im 
Grundsatz weniger Vor- und Nachbereitung als eine Stunde Deutsch in 
einem Abitur-Jahrgang.
 Insofern gefällt es, dass Ministerin Sommer den Anstoß gibt, die 
Uralt-Praxis zu ändern und das Verfahren möglichst gerecht zu 
gestalten. Wenn dies tatsächlich der Schule mehr Flexibilität 
verschafft, um Lernschwache zu fördern, umso besser.
 Die Initiative birgt aber auch die Gefahr, dass Über-Bürokratismus 
entsteht. Wer wird wo entlastet? Wer wird wo eingesetzt? Schulen, die
das nicht in den Griff bekommen, bewirken das Gegenteil der Reform.
 Noch problematischer ist die Annahme, Engagement sei 
formal-schematisch zu erreichen. Der Biologielehrer unterer 
Jahrgangsstufen mag jede Menge (privater) Zeit opfern, um einen 
attraktiven, anregenden Unterricht zu bieten. Und der 
Deutsch-Abiturlehrer nach dem Trott verfahren, in dem er schon immer 
verfuhr. Eben das wird keine Neugewichtung verhindern können.

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