Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: DGB fordert von GroKo mehr Hilfe für Langzeitarbeitslose

Essen (ots)

DGB-Chef Reiner Hoffmann hat die Pläne der Großen Koalition für einen sozialen Arbeitsmarkt als zu kurz gegriffen kritisiert, weil Langzeitarbeitslose höchstens zwei Jahre lang gefördert werden sollen. "Die GroKo verschließt die Augen davor, dass Menschen dauerhafte Perspektiven brauchen. Wir haben nun einmal Problemgruppen, in denen sich Arbeitslosigkeit mit gesundheitlichen und psychosozialen Problemen verbindet. Auch diese Menschen brauchen eine sinnvolle dauerhafte Beschäftigung, weil Arbeit viel mehr ist als Broterwerb", sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ/Dienstagausgabe). Entscheidend sei, dass die Menschen verlässliche Hilfe bekommen. "Wir wissen, dass bei manchen zwei Jahre nicht ausreichen."

Gerade für NRW mit seinen 300.000 Langzeitarbeitslosen und insbesondere das Ruhrgebiet sei ein sozialer Arbeitsmarkt mit dauerhafter Förderung "enorm wichtig", so der DGB-Vorsitzende. "Wir sehen vor allem im Ruhrgebiet sehr deutlich, dass viele Menschen kaum in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln sind." Neben der Politik sieht er aber auch die Arbeitgeber in der Pflicht Stellen anzubieten, "in denen neben den Stärken auch die Schwächen des Einzelnen anerkannt werden", so Hoffmann.

Der DGB-Chef forderte von der kommenden Regierung zudem ein gesetzliches Rückkehrrecht in Vollzeit für Teilzeitbeschäftigte. Die IG Metall habe vorgemacht, wie das tariflich geregelt werden könne, das sei ein Vorbild für alle Branchen. "Trotzdem brauchen wir auch gesetzliche Regelungen, schließlich ist das Arbeitszeitgesetz ein Arbeitsschutzgesetz", sagte er, "ein Recht auf Arbeitszeitverkürzung für einen gewissen Zeitraum gehört für mich dazu."

Hoffmann kritisierte auch die geplante schrittweise Abschaffung des Soli nach 2019. "Wir waren immer dagegen, dass der Soli abgeschafft wird", sagte er. Mit Blick auf Problemstadtteile auch im Westen der Republik, etwa im nördlichen Ruhrgebiet, sagte der DGB-Chef: "Der massive Investitionsstau, in Wohnungen, Infrastruktur, Personal im öffentlichen Dienst, in solchen Stadtteile ist nur mit einer soliden Finanzierung zu lösen. Die zeichnet sich in dem Koalitionsvertrag mit dem Diktum der schwarzen Null nicht ab."

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 23.02.2018 – 17:43

    WAZ: Bolzplatz soll Weltkulturerbe werden

    Essen (ots) - Die Bolzplatzkultur des Ruhrgebiets soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Samstagsausgabe). Der Vorschlag kommt vom Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Ein entsprechender Antrag wurde beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt. Schirmherr und Weltmeister Mesut Özil hatte seine ...

  • 21.02.2018 – 05:00

    WAZ: Thyssenkrupp entwickelt Mini-U-Boot

    Essen (ots) - Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp hat ein Mini-U-Boot entwickelt, das Fischern bei der Arbeit helfen soll. "Ein Prototyp des Mini-U-Boots fährt bereits", sagte Thyssenkrupp-Technologiechef Reinhold Achatz der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). Das Mini-U-Boot sei im Rahmen des konzerninternen Gründungsprojekts "Innovation Garage" entstanden. Mit dem ...