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WAZ: Eine Frage der Moral. Kommentar von Gerd Heidecke

Essen (ots)

Der 58-Jährige hätte noch eine Chance gehabt zu überleben, nachdem er auf dem Nachhauseweg am scheinbar sicheren Fußgängerüberweg angefahren und 25 Meter weit mitgeschleift wurde. Aber der Fahrer des Unfallwagens ließ ihn einfach mitten in der Nacht blutend liegen. Mit dem Vermerk "Ungeklärt" ging die Akte Anfang der Woche an die Staatsanwaltschaft, obwohl die Essener Polizei ein halbes Jahr lang alles versucht hatte, den Todesfahrer zu ermitteln. Unfallflucht ist das mieseste Alltagsverbrechen, angefangen beim Parkplatzrempler. Nachvollziehen kann man die Reaktion der Fahrer, die sich zumeist keiner Schuld bewusst sind, weil sie es doch nicht mit Absicht getan haben. Entschuldigen lässt sich solch ein verdrängendes Verhalten damit nicht, das vor allem den Schaden beim anderen nicht sehen will. Dabei sind in Deutschland alle Autos haftpflichtversichert. Im schlimmsten Fall verliert ein vielleicht alkoholisierter Unfallfahrer seinen Führerschein, wenn er anhält. Nicht aber sein reines Gewissen oder seine Existenz. Gibt es wirklich einen bösen Trend zur Unmoral auf der Straße, wie ihn manch einer bereits sieht? Das ist noch unbewiesen. Aber die Anzeichen dafür, sie mehren sich.

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