Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Luxus steht auch Großeltern zu. Kommentar von Sibylle Raudies

Essen (ots)

Noch ist unterm Strich der Anteil der Senioren, die sich Luxus auf Pump erlauben, klein. Aber er wächst, auch absolut. Das ist kein Wunder. Wer heute 60 Jahre ist, hat kaum noch die Entbehrungen der Nachkriegszeit erlebt. Irgendwie ging es immer aufwärts. Das Wirtschaftswunder hat diese Generation geprägt, nicht lebenslanger Verzicht und Sparsamkeit als Grundtugenden wie bei ihren Eltern.

Außerdem: Wer sich jung fühlt in dieser Welt, die dem Jugendwahn so sehr gehuldigt hat, will seine Jugendlichkeit beweisen. Zum Beispiel mit Autos und Reisen. Und das steht ihm zu. Wer lange gearbeitet, seine Altersversorgung gesichert und den Kindern einen guten Start ins Leben ermöglicht hat, der darf sich auch selbst etwas gönnen. Für die meisten heute 90- Jährigen war das gar keine Option. Weil sie nicht fit genug waren und ohnehin keinen Kredit bekommen hätten. Und noch heute leben viel zu viele Rentner, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, an der Armutsgrenze, statt sich etwas gönnen zu können.

Die Zahl der Großeltern, die ihr Vermögen gewissenlos verprassen und ihre Kinder am Ende des Tages leer ausgehen lassen: Sie wird auch künftig die Minderheit bilden. Viel schlimmer ist, dass es künftig so wenige Großeltern geben wird. Und so wenige Kinder oder Enkel, denen überhaupt etwas vererbt werden könnte.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 13.04.2012 – 19:02

    WAZ: Der Untergang, der Mahnung war. Leitartikel von Dietmar Seher

    Essen (ots) - 41 Grad 46 Minuten Nord, 50 Grad 14 Minuten West. 15. April 1912. RMS Titanic. Ruhe in Frieden. Die kalte Nacht im Nordatlantik, die 1500 Menschen in den Tod riss, hat die Welt tief getroffen. Sie hat sie in ihrem Lauf verunsichert. Über Jahrzehnte verabschiedete sich die Schicht des internationalen Eiswarndienstes, der seine Existenz der Katastrophe verdankt, allabendlich mit diesem Funkspruch. Noch heute, ...

  • 13.04.2012 – 18:58

    WAZ: Gefährliche Blamage. Kommentar von Gudrun Büscher

    Essen (ots) - Was für eine Blamage: Der mit Pomp und ausländischen Gästen begleitete Raketenstart zum 100. Geburtstag des nordkoreanischen Staatsgründers Kim Il Sung endet mit einer Bruchlandung im Gelben Meer. Die geplante Demonstration von Macht und Stärke des neuen Führers Kim Jong Un wurde zur Lachnummer und zum Gesichtsverlust für den neuen Machthaber. Genau das aber könnte die unberechenbare Atommacht ...

  • 13.04.2012 – 18:56

    WAZ: Der Koran kann nichts dafür. Kommentar von Angelika Wölk

    Essen (ots) - Nein, es geht hier nicht um den Koran. Die Heilige Schrift der Muslime kann nichts dafür. Selbst das kostenlose Verteilen der 1300 Jahre alten Schrift ist kein Problem. Das deckt die Religionsfreiheit locker ab. Ähnliches kennen auch Christen. Sie finden in fast jedem Hotel ein Exemplar der Bibel, in der sie bei Bedarf abends lesen können. Das Problem ist einzig und allein die Gruppe, die den Koran in ...