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WAZ: Gaucks erste Mahnung - Kommentar von Walter Bau

Essen (ots)

Die erste Ansprache Joachim Gaucks gestern nach seiner Wahl war, bei aller Knappheit, ein erster kleiner Markstein. Der neue Bundespräsident redete über "Pflicht" und "Verantwortung" und "Mühe", die man auf sich nehmen müsse. Begriffe und Tugenden, die altmodisch daherkommen, und die doch hochaktuell sind. Wir leben in Zeiten großer Politikverdrossenheit und sinkender Wahlbeteiligung; Politik steht bei vielen Bürgern als Synonym für Machtspiele, bei denen der persönliche Vorteil im Vordergrund steht. Die Art und Weise, wie es gerade zur Auflösung des Landtags in NRW kam, scheint dies zu bestätigen. Und dann kommt da jemand und schwärmt vom "Glück der Mitgestaltung" an politischer und gesellschaftlicher Willensbildung. Und dass er, der Bürgerrechtler aus Rostock, sich nach dem Ende des DDR-Regimes geschworen habe, niemals mehr eine Wahl zu verpassen. Man darf das wohl als Gaucks erste Mahnung verstehen: Demokratie braucht die Teilhabe möglichst vieler - wer sich nur abwendet, macht es sich zu leicht und wird seiner Verantwortung für die nachfolgenden Generationen nicht gerecht. Gauck, der Parteilose, hat seinen ersten Akzent gesetzt. Am Freitag, nach seiner Vereidigung, hält er seine erste Rede als Präsident. Wenn nicht alles täuscht, brechen wieder Zeiten an, da man sich auf die Rede eines Politikers freuen darf.

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